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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

29. März 2024

Montag, 29.03.2004 – Touring

Filed under: Japan,My Life,Uni — 42317 @ 7:00

Es ist Montag, ich komme also wieder an die Computer, um meine Post zu prüfen. Aber die Windows 98 Rechner im Center sind noch immer offline. In Folge dessen kann ich meine eigenen Mails vom Server nicht ausdrucken, weil die Rechner, die Netzverbindung haben, keine stehende Druckerverbindung oder kein funktionierendes Textverarbeitungsprogramm haben. Wenn ich was drucken will, muss ich es mit einer Diskette auf einen der 98er Rechner transferieren. Eine ganz tolle Wurst ist das! Auf dem gleichen Wege besorge ich mir dann die Scans meiner zu verkaufenden Artbooks – ich scanne das Material auf dem dafür vorgesehenen Windows 98 Rechner ein, speichere das Bild auf Diskette und transferiere es später auf einen der Unirechner, von wo aus ich für gewöhnlich „operiere“. Ich verziehe mich dazu in den Computerraum und lese Post: Was schreibt mein Bruder da? Unser Herr Vater trägt sich mit dem Gedanken, am Mittwoch bereits das Krankenhaus wieder zu verlassen? Ich dachte, der hätte was am Herz und nicht am Kopf!

Um kurz nach Fünf verlasse ich den Raum wieder, und weil es ein schöner Tag ist, fahre ich in die Stadt.
Im Daiei hat der 100-Yen-Shop neu eröffnet und ich wollte mal reinsehen. Das Ding ist neuerdings doppelt so groß wie vorher. Ich kaufe eine Packung Kekse, weil es 300 g für 75 Cent sind… weil aber Kekse trocken sind, kaufe ich auch noch eine große Dose Milchkaffee, um die Kekse den Hals hinunter zu spülen. Die Kekse sind ganz gut, muss ich sagen, aber für einen billigen Milchkaffee ist das Produkt hier wirklich schmackhaft.
Ich fahre auch im Naisu Dô vorbei. Die beiden Artbooks, die ich vor drei Monaten zurückgelegt hatte, sind immer noch da. Dann hoffe ich einfach mal, dass sie nächsten Monat immer noch da sind. Diesen Monat habe ich mein geschrumpftes Luxusbudget bereits aufgebraucht. Ich begebe mich also wieder Richtung Heimat, währenddessen wird es dunkel. Ich habe mir auch schon lange nicht mehr so viel Zeit gelassen wie heute. Außerdem fahre ich heute nur über Nebenstraßen.

Ganz in der Nähe von dem Haus, wo Yui (noch) wohnt, befindet sich eine Kirche, und neben der Kirche befindet sich ein kleiner Park. Auf den ersten Blick dachte ich, dass es sich dabei um eine der üblichen Stadtanlagen handele, vielleicht 50 x 20 Meter groß, um ein paar Bäume als Alibi in der Stadt zu haben. Ich fahre eine Runde im Inneren der Grünanlage und muss stattdessen feststellen, dass das Gelände gar nicht so klein ist, wie ich dachte. 100 x 50 Meter dürften es schon sein. Ich entdecke einen großzügigen Spielplatz, störe ein Pärchen beim Küssen (markanter Geländepunkt: Kleine Hütte auf kleinem Hügel) und finde eine Art Brückenpfad. Der Untergrund verrät mir, dass hier im Sommer wohl Wasser fließt. Könnte ein schönes Plätzchen sein. Und Hunde müssen draußen bleiben.

Um ca. neun Uhr bin ich zuhause und wegen meiner Kaffee-und-Keks Einlage nicht sonderlich hungrig, also esse ich nur ein paar Sushi und hebe den Reis für das Frühstück auf.