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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

23. März 2024

Dienstag, 23.03.2004 – Postansturm

Filed under: Bücher,Japan,My Life — 42317 @ 7:00

Ich stehe um Neun auf und freue mich über das strahlende Wetter, aber der Fahrtwind ist noch recht kühl. Ich gehe zuerst ins Center und prüfe, ob die Internetverbindung steht. Sie tut es, und ich nehme auch gleich ein paar Dinge in Angriff und ziehe mir von den gestern gekauften CDs die Titel, die ich für mich gebrauchen kann.
Der Innenteil einer der Kuraki Mai CDs zeigt die Sängerin in England (London?), was ich den Straßenschildern entnehmen zu können glaube, aber es könnte natürlich auch Australien sein. Auf jeden Fall sieht man Straßen mit Backsteinhäusern, die ich mit England in Verbindung bringe, und parkenden Autos, und die drei Autos, die man am deutlichsten sieht, sind ein Mercedes, ein Audi und ein BMW. Auf einem anderen Bild sieht man einen weiteren vorbeifahrenden Mercedes.

Ich schaffe es dann endlich, den „Crayon Shin-chan“ Film in vier Teile aufzuspalten und mit Misis Hilfe auf einen Rechner mit Brenner zu transferieren. Aber die Dateien lassen sich nicht wieder zusammenfügen! Warum? Weil XP Rechner nicht über eine (benötigte) DOS Plattform verfügen! Ich entschließe mich also dazu, die Einzelteile zu brennen. Ich kann sie ja bei Gelegenheit sonst wo zusammenfügen. Und dieser Computer ist so elend langsam, dass alles scheinbar ewig dauert. Um 15:00 bin ich immer noch nicht fertig. Ich glaube, mit dem Schreiben wird das heute nichts mehr.

Mit ihren Anteil daran haben auch die drei Dutzend Mails, die sich heute in meinem Posteingang befinden, und immerhin kann ich drei Viertel davon beantworten, bevor der Tag vorüber ist. Wenn’s kommt, dann gleich dicke, oder was? Ich bekomme zum Beispiel Post von einem gewissen Andreas Biermann; ich habe seine Internetseite (über eine Fernmeldeeinheit der Wehrmacht) vor etwa zwei Monaten einmal kommentiert und dabei eher zufällig erwähnt, dass ich derzeit in Japan sei. Und jetzt stellt sich heraus, dass er selbst bis vor sechs Jahren über einen nicht näher genannten Zeitraum in Kanazawa gewohnt habe. Ist die Welt doch so klein? Ich erinnere mich auch noch lebhaft an Volkers Aussage, man müsse sich in Tokyo nur an einen öffentlichen Platz stellen und ein wenig warten – über kurz oder lang käme bestimmt jemand vorbei, den man kenne und nicht hier vermutet hätte.
Armin Otto schreibt, dass er in Kürze sein Studium abgeschlossen haben werde und noch immer eine Stelle als EDV… Diplom… was weiß ich… suche. Heute werde ich wirklich mit allem versorgt.

Um 17:00 macht das Center dicht und ich fahre mit Misi zum Book Off. Er möchte den „DragonBall“ Manga günstig kaufen, und ich nutze die Gelegenheit, das „Adam“ Artbook noch zu kaufen. Natürlich finde ich nicht nur das… da ich die Kanji, warum auch immer, noch lesen kann, finde ich ein „Yami no Matsue“ Artbook… nun ja, „eine Art“ Artbook, den Inhalt muss ich erst noch erfassen… und eines von „Gundam Wing“ nehme ich auch mit. Das wird sich wohl irgendwie verkaufen lassen. Alles zusammen hat gerade mal 700 Yen gekostet.

Wieder zuhause, lese ich die „Erdsee“ Tetralogie zu Ende und stelle im Anhang des Sammelbandes fest, dass es noch ein fünftes Buch gibt. Gewundert hätte mich das auch nicht, der Schluss der vierten Geschichte ist so unbefriedigend, dass noch etwas folgen muss. Zuerst zieht sich die Handlung (Handlung?) wie Kaugummi und dann kommt der Schluss so richtig hoppla-hopp, wenn ich das so sagen darf und lässt dabei noch viel Spielraum für eine Fortsetzung (die vermutlich auch geplant war). Aber egal… morgen werde ich mit den Robotergeschichten („I, Robot“) von Isaac Asimov anfangen, dann kann Frau Le Guin von mir aus im Regal verstauben. „Ein Epos vom Weltrang eines Herrn der Ringe“… dass ich nicht lache! Die Geschichte ist gut und ich bedauere das Lesen nicht, aber ich fühle keinerlei Motivation, sie innerhalb der nächsten paar Jahre noch einmal zu lesen. Ich würde lieber zum vierten Mal den „Herrn der Ringe“ lesen.