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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

26. März 2024

Freitag, 26.03.2004 – Von der Sense gehüpft

Filed under: Japan,My Life,Uni — 42317 @ 7:00

Melanie steht früh auf, weil sie um 08:30 im Center sein will, um mit Steffi zu chatten Ich stehe um 09:00 auf und bin um 10:10 vor dem Center. Da hängt immer noch ein Schild aus: „Von 08:00 bis 10:00 geschlossen“… Dann wird Melanie mit ihrem Vorhaben wenig Glück gehabt haben.

Ich nehme Platz und rufe meine Post ab. Mein Bruder schreibt, dass der Zustand unseres Vaters noch immer nicht der beste, dass er aber immerhin über den Berg sei. Das beruhigt mich sehr. Ich befinde 52 Jahre als kein gutes Alter, um bereits den Löffel abzugeben, ganz ungeachtet der Tatsache, dass es um meinen eigenen Vater geht.

Ich brenne im Anschluss die übrigen neun der dreizehn Episoden von „Gunslinger Girl“. Bin gespannt, wann ich dazu komme, die Serie auch anzusehen… derzeit mangelt es mir an Zeit dafür. Ich denke einen Augenblick darüber nach, vielleicht eine Kopie zu machen und an meinen alten BW Kameraden Ritter zu schicken. Ich kenne sonst keinen, der sich (ungesehen) dafür interessieren könnte, aber andererseits weiß ich nicht, ob er die Serie nicht vielleicht bereits hat (oder was er überhaupt hat) und es wird ihn nicht umbringen, wenn er warten muss, bis ich zurück bin.

Die Windows 98 Rechner im Center haben heute keinerlei Verbindung zum Netz, und die Hälfte der XP Rechner auch nicht, aber bei zumindest zweien davon ist das nichts neues. Wenn aber von elf verfügbaren Computern nur drei halbwegs so funktionieren, wie sie das sollen, dann ist das etwas übertrieben. Ich sollte eine Notiz auf dem Mitteilungsblock von Sawada-sensei hinterlassen (was ich natürlich verschiebe und vergesse).

Um 13:30 wechsele ich in den Computerraum, das Center schließt heute sowieso bereits um 14:00. Dort kommt Misi auf mich zu und fragt mich, ob ich ihm mein Fahrrad leihen könnte, da er seines von Alexej abgesperrt und ohne Schlüssel zurückerhalten habe. Er wolle deshalb zu dem Russen fahren und seinen Schlüssel abholen. Er sagt, er werde mein Fahrrad am großen Parkplatz abstellen. Alexej wird übrigens in wenigen Tagen nach Hause zurückkehren, seine beiden Semester sind um.

Ich schreibe drei Berichte bis um 17:00, und mache mich dann daran, mit Melanie nach Hause zu gehen. Es regnet. Nicht stark, aber immerhin. Ich entdecke mein Fahrrad an der Kante des Überdaches am Eingang des Gebäudes, und natürlich ist es nass geregnet. Aber die Tüte, die ich ständig über den Sattel stülpe, macht sich wieder bezahlt. Auf dem Fahrradparkplatz treffe ich Tei, den Programmierer aus meinem letzten Japanischkurs, und nutze die Gelegenheit dazu, ein Foto von ihm für mein Posterprojekt zu machen und seine Mailadresse einzusammeln. Ich fahre also mit Melanie nach Hause, über die nasse Straße. Auch dieses Fahrrad hat keine Schutzbleche, also durchnässt das Spritzwasser, das der Reifen von der Straße aufnimmt, meine Hose und ich bin ganz begeistert von diesem Umstand. Aber besser auf dem Heimweg als auf dem Weg zur Uni. Ich sollte mir jetzt, nach Ende des Winters, wieder angewöhnen, eine Hose zum Wechseln im Rucksack mitzuführen, für exakt diesen Fall.