Code Alpha

Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

22. März 2024

Montag, 22.03.2004 – Wie learnt’s ma a richtig’s Action English?

Filed under: Bücher,Japan,Manga/Anime,My Life,Spiele — 42317 @ 7:00

Um kurz nach Eins bin ich im Rechenzentrum, aber ich stelle schnell fest, dass nichts geht. Die Verbindung zum Internet ist nicht existent. Das heißt, nach drei Minuten ist die GMX Startseite zwar aufgebaut, aber nach fünf weiteren Minuten mache ich das Explorerfenster zu, weil ich nicht ewig warten will, bis mein Login bestätigt ist. Ich beschäftige mich also offline mit dem Schreiben meiner Berichte. Versenden kann ich sie auch später noch. Ich schreibe über den Zeitraum vom 10. bis zum 14.02., aber mit dem letzten Werk werde ich nicht mehr fertig, weil das Gebäude ab heute (bis zum 05. April) bereits ab 17:00 schließt. Der Wachmann macht mich darauf aufmerksam. Ich habe den Aushang zwar gelesen und verstanden, aber wieder vergessen. Das ist ja ganz toll. Mir gehen also pro Tag drei bis vier Stunden Zeit zum Schreiben verloren. Die könnte ich mit Lesen füllen – mir scheint, ich werde noch mehr Bücher kaufen müssen, sollte mein derzeitiger Stapel nicht reichen.

Aber der Tag ist noch jung. Ich fahre ins Book Off, um die bestellten CDs von Kuraki Mai zu kaufen. Für mich selbst finde ich zumindest nichts von dem, was ich suche. Dafür finde ich andere Sachen. Da wäre zum Beispiel eine Lösungshilfe für „Diablo“ von 1997. Kostenpunkt: 105 Yen = 80 Cent. Ich blättere das Heft schnell durch und finde genügend Informationen, die zumindest nicht uninteressant sind. Da sind Tabellen mit den Werten der Gegner, Waffen, Tränke und Zauber, Charakterbeschreibungen, und alle Dialog- und Buchtexte aus dem Spiel, in Englisch und Japanisch. Das ist für mich das Beste daran, weil ich schon vor langer Zeit geplant hatte, diese (englischen) Sprachsequenzen mal auf Band aufzunehmen, weil es sich ganz einfach cool anhört. Ich bin aber leider nie dazu gekommen… und leider habe ich auch nur eine Playstation Version… von der PC Version kann man bestimmt die einzelnen Dateien auf eine CD brennen. Ich warte ab. Interessant in dem Heft ist auch ein Kapitel mit „Dialoganweisungen“ für japanische Spieler, die online mit anderen Spielern in aller Welt kommunizieren wollen oder müssen. Beim Durchblättern fällt mir zum Beispiel ein kurzes Verzeichnis der gängigen Abkürzungen für Chat-Kommunikation auf.

Des Weiteren kaufe ich das „Eve“ Artbook von „Shin Seiki Evangelion“ für 315 Yen, zum Verkauf. Ich habe bereits eine eigene Ausgabe. Warum ich das „Adam“ Artbook dann nicht auch gleich gekauft habe, ist mir im Nachhinein nicht klar.
Ich finde auch zwei Spielhilfen für „Bust a Groove“, aber ich finde keinen Sinn darin, mir eine Hilfe für ein Spiel zu kaufen, das ich mit links durchspiele und dessen versteckte Charaktere mit gänzlich bekannt sind.

Nach Anbruch der Dunkelheit mache ich mich auf den Heimweg und gehe in den Beny Mart, weil ich was zu trinken brauche. Aber Boco ist ausverkauft. Oder aus dem Angebot gestrichen worden – an der üblichen Stelle befindet sich ein Getränk (ebenfalls von Coca Cola Japan) mit dem Namen „Tadas“, das zwar die gleiche, trüb-weiße Farbe aufweist, aber nach Apfel schmeckt, und das nicht besonders gut. Wenn es kein Boco mehr gibt, dann steige ich kurzerhand auf Aquarius um, weil es mir ebenfalls schmeckt, aber nur genauso viel kostet wie Boco. Wenn ich bedenke… in Deutschland würde ich niemals nie auf die Idee kommen, Aquarius zu trinken – das ist viel zu teuer! Vor allem, weil ich mehr als zwei Liter am Tag brauche. Und wenn ich schon mal hier bin… ich brauche eine neue Packung Fleischstreifen für mein Frühstück, und Ketchup (als Gewürz) für die dazugehörige Soße.

Wieder zuhause, sehe ich „Mujin Wakusei Survive!“ und bewundere die Idee der Drehbuchschreiber, auf einer offensichtlich tropischen Insel Winter mit Schnee einkehren zu lassen. Offenbar herrschen auf anderen Planeten zwangsläufig ganz andere Gesetze der Botanik. Aber auch die Zoologie folgt dort ihren eigenen Bahnen… da existiert auch ein riesiges, elefantenähnliches Vieh, das beim Spazieren durch den Urwald grundsätzlich eine Schneise von umgeknickten Bäumen hinterlässt – warum stehen da überhaupt noch intakte Bäume? Außerdem gibt es davon bislang nur ein Exemplar – es gibt bestimmt ein tolles Fremdwort für „selbstbefruchtend“, aber das fällt mir nicht ein. Man setze ein Fragezeichen dahinter.[1]

Später läuft eine Englisch-Lernsendung mit Shaku Yumiko (die Hauptdarstellerin aus „Sky High“), und allein deshalb sind wir auf die Idee gekommen, die Show anzusehen. Heute werden Leute gefragt, wie man am effektivsten Englisch lernen könne. Man beachte die Auswahl:
Arnold Schwarzenegger empfiehlt, viel zu lesen und viele Filme in englischer Sprache anzusehen. Regelmäßiges Nachschlagen von Vokabeln erweitere zwangsläufig den Wortschatz.
Sylvester Stallone sagt, man solle am besten mit Singen beginnen. Keine Popsongs, sondern Kinderreime, die exakt diesen Zweck erfüllen: Der Sprechapparat gewöhnt sich so, aufbauend auf einer sehr einfachen Basis, an die Sprachlaute und man trainiert auf diese Art und Weise die Artikulation.
Jackie Chan sagt, man solle viel reden, also mit Leuten kommunizieren, so könne man sich stückweise verbessern, weil auch jemand da sei, der korrigierend eingreifen könne. Er sagt weiterhin, dass er in seinen Filmen zwar versuche, betont deutlich zu sprechen, dass er aber sonst am Set einfach „Jackie-Chan-Englisch“ rede – womit die Chinatown-Variante wohl einen Namen bekommen hätte.
Ich verstehe, dass man Arnold und Jackie (als Ausländer) gefragt hat – aber Stallone? Dann doch eher Prochnow. Aber immerhin kann man gut fahren, indem man die vorgestellten Methoden kombiniert.
Und weil es mir noch nicht spät genug ist, beginne ich mit dem vierten (und letzten verfügbaren) „Erdsee“ Roman.


[1] Wie man später herausfinden kann, handelt es sich bei dem Kälteeinbruch um eine Fehlfunktion der Terraformungsanlage, und es gibt auch noch eine kleine Herde dieser „Elefanten“. Das Einzeltier hatte sich nur verlaufen und den Rückweg nicht mehr gefunden.