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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

5. März 2024

Freitag, 05.03.2004 – Slang-Studien

Filed under: Japan,My Life,Uni — 42317 @ 7:00

Melanie steht bereits um 07:00 auf, weil sie um 08:00 eine Verabredung mit Steffi hat, um über den halben Globus hinweg ein bisschen per Computer zu chatten. Ich bleibe liegen und stehe erst um 08:00 auf; und beginne langsam mein Tagesgeschäft.

Um kurz nach Zehn bin ich im Center, wo Melanie noch immer mit Steffi zu Gange ist. Ich will mich nicht in den Chat einmischen und verzichte auf drei Sätze Smalltalk. Ich mag weder Chat noch Smalltalk. Ich hoffe, Steffi nimmt das nicht persönlich. Ich habe meine in letzter Zeit gekauften Singles und Maxis mitgebracht und speichere die Lieder als MP3 Dateien auf der Festplatte, bevor ich diese auf eine Daten CD brenne. Irgendwann werde ich dann ein paar wenige Musik-CDs mit jeweils etwa 80 Minuten Spielzeit daraus machen. Ich finde es nämlich störend, alle paar Minuten die CD wechseln zu müssen, weil auf den CDs, die ich gekauft habe, jeweils nur zwei oder drei Songs drauf sind. Dann fasse ich die Dinger lieber zu eigenen Sammlungen zusammen.

Ich erkläre bei der Gelegenheit auch Paula, wie das funktioniert, weil sie gerade mit dem Brennen einer Audio CD Probleme zu haben scheint. Aha, ich sehe das Problem. Nein Paula, man kann keine CD von 80 Minuten Spielzeit brennen, wenn auf der Scheibe bereits 200 MB andere Daten gespeichert sind. Wie man eine Re-Write CD-ROM neu beschreibt, weiß ich allerdings nicht. Ich gebe ihr eine meiner leeren CDs für ihr Vorhaben, und sie geht im Anschluss gleich einkaufen, um meine Leihgabe zu ersetzen.

Um 14:00 kommt Yui und wir setzen uns an die ersten paar Seiten des 125 Seiten starken Glossars von Bundeswehr-Jargon, das mir als Grundlage für meine Magisterarbeit dienen soll. Die Beschreibungen der einzelnen Begriffe werden, für Soldaten so simpel wie möglich, so übersetzt, dass der japanische Applikant nur noch das entsprechende Wort im Jieitai-Jargon einzusetzen braucht. Das geht stetig, aber nicht schnell voran, und um 16:30 muss Yui weg, weil ihr Job ruft.

Am deutlichsten markiert wird dieser Zeitpunkt durch die Koreanerin MinJi, die Probleme mit dem Drucker hat und deshalb auf der Kante des Tisches kniet, über dem auf einem Regal der Drucker steht. Ich sage nur zu ihr, dass sie darauf achten soll, nicht von der Tischkante zu rutschen, als Yui eröffnet, dass sie gehen müsse. Yui geht also und ich kann zumindest versuchen, dass Problem von MinJi zu lösen. Sie will eine Internetseite ausdrucken und der Drucker gibt eine Fehlermeldung her, die keiner von uns beiden so recht verstehen kann. Der Drucker hat Papier, alle Klappen sind geschlossen und ein Papierstau liegt auch nicht vor. Da finde ich kein Problem. Den Text auf der Seite kann man nicht markieren, weder durch Einrahmen noch per Druck auf die Tasten „Ctrl+a“, Rechtsklick geht auch nicht, also kann ich den Text nicht in ein WORD Dokument verpflanzen. Tut mir leid, mein Wissen ist erschöpft. Sie dankt mir dennoch für meine Mühen. (Man hätte allerdings einen oder mehrere Screenshots der Seite machen können, um diese dann als Bild auszudrucken, aber darauf komme ich erst einige Zeit später.)

Den Rest meiner Zeit verbringe ich damit, meine „Combat Mission“ Gefechtskarte „Maulwurf“ für mein nächstes Spiel gegen Misi vorzubereiten. Sie braucht einige Verbesserungen. Aber ich will nicht im Einzelnen darauf eingehen. Ist sicher langweilig. Ich gehe um kurz nach Sechs. Ich fühle mich müde und verzichte darauf, einen Bericht zu schreiben. Außerdem wollte ich eh um 19:30 zuhause sein, um „Atashin’chi“ zu sehen.

Danach lese ich wieder in meinem Buch und gehe später mit Melanie in die Videothek, weil sie eine ausgeliehene TV-Serie zurückbringen will. Ich entdecke dabei im Regal die US Serie „Band of Brothers“, das Projekt von Tom Hanks und Steven Spielberg nach „Saving Private Ryan“. Die Filme sind im O-Ton verfügbar, also fasse ich den Plan, mir die Serie mit Misi zusammen anzusehen, weil sie so wunderbar zu Combat Mission passt.