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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

18. März 2024

Donnerstag, 18.03.2004 – Mail Order Dominik

Filed under: Japan,Manga/Anime,My Life — 42317 @ 7:00

Ich gehe um 11:00 in den Computerraum, und… ja, das Übliche. Volker hat bereits geantwortet und macht Tamara keine Hoffnung auf ein Praktikum in Japan. Unbezahlte Praktika seien schon extrem schwer zu bekommen, sagt er, und das auch nur mit guten Beziehungen zu den richtigen Stellen – die ich nicht habe.

Es erreicht mich auch eine CD Bestellung im Wert von 150 E. So weit ich das auf die Schnelle feststellen kann, sind alle Titel käuflich zu erwerben, und die 150 E kann ich vorstrecken – die Quelle ist verlässlich. Allerdings wird das meine Pläne, mir eine Gakuran zu besorgen, weiter zurückwerfen (um einen ganzen Monat), da mir das Geld zwar ersetzt wird, das aber auf mein fernes deutsches Konto, das Geld wird mir daher in Japan fehlen. Ich schätze, ich werde das Geld dann für meinen Semesterbeitrag aufwenden, und der hat größere Bedeutung als was zum Anziehen.

Ich schaue mir die erste Episode von „Gunslinger Girl“ an. Der Titel klingt furchtbar, ich dachte zuerst an eine Art Wildwest-Szenario, aber es geht um was Anderes, was in der folgenden Beschreibung wahrscheinlich nicht weniger abschreckend wirkt: Da existiert eine Regierungsorganisation (?) in Italien, die kleine Mädchen, Waisenkinder, möglichst jung und Opfer von Verbrechen oder Unfällen (alle diese Bedingungen müssen zutreffen), für tot erklären und zu Cyborgs umbauen lässt, um sie als Sonderkommandos gegen böse Buben einzusetzen. Weil die Mädchen so harmlos aussehen, sind sie nicht verdächtig und werden vom Feind nicht als gefährlich eingestuft – zumindest so lange, bis sie ihre Sturmgewehre aus dem Geigenkoffer holen und aufräumen. Ich sagte ja, es klingt nicht besonders toll.
Die genannte Organisation instrumentalisiert also die Kinder, macht sie zu Maschinen und vergisst dabei die Tatsache, dass es sich dennoch um Kinder handelt. Nur wenige der Trainer, von denen jedes Mädchen einen hat, sehen ein, dass dieses Konzept inakzeptable ethisch-moralische Mängel aufweist und sträuben sich dagegen.

Mehr kann ich derzeit nicht darüber sagen, aber ich würde gerne sehen, wie die Geschichte weitergeht und wohin sie führt. Im Forum wird die Serie jedenfalls hoch gelobt, und das in erster Linie wegen der Storyelemente, nicht wegen des Konzepts „Girls with Guns“.
Bis ich damit fertig bin, ist es kurz vor Neun und der Wachmann bittet mich höflich, Schluss zu machen.