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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

27. März 2024

Samstag, 27.03.2004 – Rückstandsberechnung

Filed under: Japan,Manga/Anime,My Life — 42317 @ 7:00

Es ist ein schöner Tag. Sonne, ein paar Wolken, leichter Wind… natürlich merke ich davon erst was, als ich kurz vor Anbruch der Dunkelheit einkaufen gehe, aber immerhin. Zuerst schlafe ich mal bis Mittag, weil ich das ja die ganze Woche über nicht mache – schließlich muss ich den Newsletter in Schwung halten. Ich bin noch immer fünf Wochen hinter dem aktuellen Datum. Pro Woche kann ich… 20 Berichte schreiben, wenn nichts dazwischenkommt, 37 Berichte fehlen mir bis zum heutigen Tag, das wären also zwei Wochen Arbeit, in denen natürlich wieder 14 Tage in meinen Notizen dazukommen. Mit etwas Glück kann ich das in etwas mehr als einem Monat aufgeholt haben, aber das ist eine eher optimistische Schätzung, weil im April das Sommersemester beginnt und damit eine ganze Stange anderer Arbeiten auf mich zukommt. Mein Lichtblick ist, dass dann aber auch die Bibliothek wieder an Wochenenden geöffnet sein wird, das könnte den Zeitverlust während der Woche kompensieren.

Ich lese den ganzen Tag in „I, Robot“ und werde gegen 19:00 damit fertig.
Danach läuft im Fernsehen ein weiterer „Crayon Shin-chan“ Film, wie offenbar üblich mit einem langen Titel, wie schon beim letzten Mal: „Arashi o yobu – Eikô no Yakiniku Roodo“. Auch in diesem Titel wird also ein Sturm gerufen… „Eikô“ ist „Ruhm“ oder „Ehre“, und „Yakiniku“ ist „Brat-/Grillfleisch“, aber „Roodo“ könnte wegen der japanischen Schreibgewohnheiten entweder für „Road“ („Straße“) oder „Lord“ („Herr“) stehen. Ich wage keinen Versuch einer kompletten Übersetzung, weil mir nichts einfallen will, was nicht irgendwie lächerlich oder völlig sinnfrei klingt. Ich hoffe, dass der Film ebenfalls bald als Fansub zu finden ist. Ich würde auch gerne genauer sagen, warum mir der Film gefällt (weil er lustig ist!), aber ich kann die Umstände nicht genauer beschreiben, weil ich den Auftakt des Films nicht gut verstanden habe. Zu Beginn verspricht Misae (die Mutter) der Familie für den Abend ein Yakiniku Essen. Dann bricht ein Auto durch die Mauer vor dem Haus und der Fahrer (er trägt einen weißen Kittel) bittet um Hilfe. Kurze Zeit später wird das Haus von einer Art Sonderkommando gestürmt und Familie Nohara nimmt die Beine in die Hand. Also keine lange Einleitung – „Wir grillen heute Abend!“ und Action! Bald darauf läuft auf allen Kanälen die Meldung, dass die Familie Nohara, inklusive der Kinder und dem Hund, polizeilich gesucht würden und es beginnt eine wilde Jagd nach Aitama. Der Gedanke an das versprochene Essen erhält dabei den Durchhaltewillen aufrecht. Am Strand von Atami kommt es dann zum Showdown und Familie Nohara verprügelt die Verfolger kurzerhand – warum haben sie das nicht schon vorher gemacht? Der Fall scheint sich irgendwie zu klären, denn die einen steigen ins Auto und fahren nach Hause, die anderen steigen in ihre Bell UH-1 und fliegen irgendwohin zum Surfen. Die Erklärung am Ende, über Sinn und Zweck dieser ganzen Aktion, habe ich mangels Vokabular leider nicht verstanden. Wenn ich kein Fansub finde, werde ich den Sinn auch in absehbarer Zeit nicht verstehen.

Sehr schön fand ich die grafischen „Sondereinlagen“. „Shin-chan“ ist für gewöhnlich in einem sehr einfachen Stil gezeichnet, aber diesmal gab es „Fanservice“ in Form von detaillierten Darstellungen der Familienmitglieder in gehobener Zeichenqualität; jeweils nur ein paar Augenblicke, aber dennoch interessant. Warum Shinnosuke allerdings plötzlich blond war, verstehe ich nicht. Es erinnert mich ein bisschen an die „Project A-Ko“ OVA, wo man ein Billardspiel sehen konnte, bei dem die Charaktere so aussahen, wie sie es halt könnten, wenn man das für angebracht gehalten hätte. Die Nebencharaktere sind (in den „Shin-chan“ Filmen) anscheinend grundsätzlich qualitativ besser gezeichnet, als die Hauptpersonen, und ich verstehe nicht, was mir das sagen soll. Vielleicht werden da Leute parodiert, sie ich als Ausländer in Japan nicht erkenne.

Wir schauen uns „Atashin’chi“ an und „SailorMoon“ muss natürlich auch noch rollen.
Nachdem Usagi also weiß, was es mit Mamoru auf sich hat, verrät er ihr, dass er auch über sie Bescheid weiß – er hat ihre Verwandlung vor einiger Zeit in einem Spiegelkabinett eher zufällig beobachtet. Hina, Mamorus Verlobte, kommt allmählich dahinter, dass aus ihr und Mamoru nichts wird und ist deshalb natürlich todunglücklich – und wird (ebenso natürlich) von einem Yôma angegriffen. Jupiter und Mars kämpfen gegen den Yôma und Jedyte… und ich habe schon lange keine solche leblose Choreografie mehr gesehen, auch gemessen an den niedrigen „SailorMoon“ Standards. SailorMoon und Kunzyte kommen dazu, Kunzyte schleudert sie zu Boden und Venus muss sie retten. Dann friert der Yôma Venus, Jupiter und Mars ein und Kunzyte bringt EvilMerkur dazu – erst einmal „in Zivil“ (spüre ich da gerade meine Reißzähne wachsen?), damit wir auch die „böse“ Verwandlungssequenz noch einmal bewundern können. Ich habe aber zweimal hinsehen müssen, um Hama Chisaki in dieser „bad girl“ Aufmachung erkennen zu können.

EvilMerkur kämpft daraufhin mit SailorMoon, wirft sie ebenfalls zu Boden und Kunzyte will sie einen Kopf kürzer machen. Aber diesmal wird Usagi stilecht von Tuxedo Kamen gerettet, der stattdessen den Schwerthieb einsteckt – und stirbt! Einen Moment lang dachte ich: „Jetzt läuft sie Amok und macht alle platt!“ Aber nur einen Moment lang, schließlich würde das nicht zu ihrem Charakter passen. Nein, viel besser! Stattdessen erscheint Prinzessin Serenity (Usagis wahres Ich jenseits von SailorMoon) und der Halbmond auf Minakos Stirn verwandelt sich in einen normalen Stirnreif, wie ihn auch die anderen tragen. Angesichts der Entfesselung positiver Energie ergreifen die Bösen die Flucht, die Senshi erkennen die wahre Prinzessin, dass Venus nur die #1 unter den SailorSenshi, aber keinesfalls die Mondprinzessin ist, und machen einen Kniefall, inklusive, wie von mir prophezeit, Venus (wenn auch früher als von mir gedacht).

Sawai Miyû sieht als Serenity ein gutes Stück älter aus; zumindest für meine Augen, die mit Gesichtern eh nicht so klarkommen, ist sie kaum wieder zu erkennen. Für die kommende Episode wird ein Rückblick auf den Untergang des Mondreiches angekündigt… ich bin gespannt. Wie so oft.