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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

2. Februar 2017

Wo Heldenväter niederschaun

Filed under: My Life — 42317 @ 9:27

So, ich bin also umgezogen. Das war Ende Mai 2013.
Das als Notiz ist eigentlich schon der Kern der Aussage, und viel Schale oder Fruchtfleisch hat sie nicht. Wie ich zu der Wohnung gekommen war, habe ich bereits im Teil 9 der Fracht am Rhein dargelegt, ich kann also gleich “in medias res” gehen, wie man im geisteswissenschaftlichen Jargon so sagt.

Man soll nicht glauben, wie viel Krempel man in einer kleinen Wohnung mit nur zwei Zimmern haben kann. Ich bat mir von Peter den Sprinter für den Umzug aus und rechnete mit zwei Fahrten. Es wurden aber drei. Das führte schon zu unangenehmen Spritkosten um die 100 Euro. Ich wäre billiger gefahren, wenn ich mir den LKW und Puck als Fahrer geliehen hätte, da hätte nämlich alles auf einmal hineingepasst.
Für das Ausladen in Koblenz kann ich Teil 4 der Fracht am Rhein wörtlich zitieren:
“Als kurze Zeit danach mein Umzug nach Koblenz anstand, machte [Big] nicht viele Worte, sondern half mir bereitwillig, indem er nicht nur beim Kistenschleppen half, sondern er lieh mir auch Werkzeug und begleitete mich beim Einkaufen. Ich hatte nämlich keine Ahnung, was ich zum Beispiel zur Installation einer Küchenspüle alles brauchte.
Leider fand der Einkaufsbummel durch verschiedene Koblenzer Baumärkte nach einer durchzechten Freitagnacht statt und mein Helfer war noch nicht ganz da – was zur Folge hatte, dass er mir die falschen Zubehörteile empfahl. Die Abflussrohre waren für einen Spülmaschinenanschluss gedacht und die Flexleitungen waren für Unterdruckwasserspeicher (den Boiler unter der Spüle) ungeeignet, ich musste das darauffolgende Wochenende also opfern, um die Teile umzutauschen.”

Beim Auszug warf ich einiges weg und das ein oder andere verschwand auch von allein spurlos. Aber es handelte sich nur um ein paar CD-ROMs ohne wirklich bedeutenden Inhalt. Mal abgesehen von meinem Wohnungsschlüssel. Ich vermute, dass ich ihn beim letzten Waschgang im Keller habe liegen lassen. Nun, der nette Hausmeister machte da kein Aufhebens, er habe genügend Schlösser in Reserve und es dauere ja nur einen Augenblick, es auszutauschen. Der Mann arbeitet scheinbar wirklich nur zum Spaß da.
Sagte er mir doch mal, dass er in seiner Wohnung wirklich tolle Türen verbaut habe, die, mit Zargen und allem drum und dran, 4000 E das Stück kosteten. Was sind das für Türen? Aus Gold? Oder Panzerstahl? Nein, gut verarbeitetes, edles Holz. Dabei hätte ich nicht gedacht, dass das Einkommen eines Hausmeisters für solchen Luxus reicht – tut es auch nicht, denn der nette Hausmeister verdient den allergrößten Teil seines Haushaltsgelds wohl damit, dass er grenznah mehrere Apartments an Luxemburger Geschäftsleute vermietet, die ordentlich was hinlegen und dabei immer noch bedeutend günstiger dran sind, als mit vergleichbarem Wohnraum in Luxemburg selbst.
Also, wenn ich mir mal mehrere Türen für 4000 E das Stück für ein Eigenheim leisten kann, dann gehe ich garantiert nicht mehr arbeiten. Aber schließlich hat jeder Mensch eine andere Vorstellung davon, was Spaß ist. Ich habe schon mehrere Leute getroffen, denen es Spaß macht, zu arbeiten, und ich muss dabei festhalten, dass alle diese Leute, drei an der Zahl mittlerweile, anderweitige Haupteinkünfte haben; denen macht das Arbeiten Spaß genau deswegen, WEIL SIE ES EIGENTLICH NICHT MÜSSTEN!

Ich hatte nicht wirklich eine Wahl bei der Einrichtung meiner Wohnung, legte aber Wert darauf, dass die Leuchtkörper, die am häufigsten gebraucht wurden, LEDs sein würden. Die Strahler waren nicht billig. Dafür musste der Rest erstmal günstig sein, weswegen Big uns den B1 Discount Baumarkt in Neuwied empfahl. Ja, billig ist der. Langfristig aber nicht günstig. Dort wird nur das Billigste vom Billigen verkauft, von ein paar Einzelposten einmal abgesehen, und – ganz ehrlich: Wenn man da kaufen muss, weil man sich Bauhaus nicht leisten kann, ist man arm dran. Das Zeug von B1 tut seinen Dienst, sozusagen, aber unsere Küche sieht aus wie vom Sperrmüll.
Im Laufe der vergangenen Jahre haben wir die Wohnungseinrichtung weitgehend durch bessere Qualitäten ersetzt, aber Küche und Schlafzimmer stehen noch aus. Ich danke dabei besonders folgenden Personen:
– Frau G. aus Trier für den Gartenfeldteppich, der heute mein Wohnzimmer ziert.
– Horst N. aus Saarbrücken für den Wohnzimmertisch, die Stühle dazu, den Kühlschrank, und noch viele kleinere Dinge mehr, die ich gar nicht alle nennen kann.
– Theo N. aus Saarbrücken für ein Mountainbike, das uns im prä-automobilen Zeitalter gute Dienste leistete.
– Oliver F. aus Saarbrücken für den praktischen Kleiderschrank mit Schiebetüren, weil unser Schlafzimmer zu eng für Klapptüren ist.
– Ricarda B. aus Bonn für einen Schreibtisch, der immerhin besser war, als keiner.
– Reinhold S. aus Saarbrücken für den wenn auch hässlichen Fernsehunterschrank, den ich inzwischen zum Glück wieder los bin.
– Roman S. aus Saarbrücken für eine Eckcouch aus Kunstleder, die uns besonders dazu anspornte, etwas besseres zu besorgen.

Was wir schnell merkten, war, dass die Interntverbindung ihren Namen nicht wirklich verdiente. Laut Vertrag hatten wir Anspruch auf eine 4-MBit-Leitung, aber an guten Tagen kamen vielleicht 1,5 MBit davon an, und so blieb das die kommenden drei Jahre… ich machte mir Gedanken darüber, wie wir zu einer schnelleren Leitung kommen könnten, aber das war mir alles zu teuer.

Nach wenigen Wochen kündigte sich das nächste Problem der Wohnung an: Schimmel.
Es schimmelte an den Außenwänden, und das nicht nur in den feuchten Bereichen Küche und Bad, sondern auch im Wohnzimmer und im Hausflur, an der Hausseite, wo der Regen herkam. Ich war deswegen ziemlich sauer und war wohl der Vermieterin gegenüber (für meine Verhältnisse) tendenziell ungehalten, worauf sie sich gegen den (so direkt nicht geäußerten) Vorwurf wehrte, sie habe uns wider besseres Wissen eine Schimmelhöhle vermietet. Hatte der Vormieter nie etwas in der Richtung gesagt? Bei diesem Gedanken erhielt die nebenläufige Aussage, der Vormieter habe nur wenige Monate in der Wohnung verbracht, einen ganz anderen Stellenwert.
Aber gut, unsere Verwalterin reagierte kulant. Sie besorgte Reinigungsmittel, schrubbte selbst, veranlasste Renovierungsmaßnahmen, und erließ uns einen Teil der Miete, bis das Problem im Griff war. In Küche und Bad wurden Entlüfter installiert, die sich bei hoher Luftfeuchte einschalteten, das Bad wurde ordentlich überarbeitet. Der Schimmel wurde damit letztendlich nicht besiegt, aber er wurde ins Mauerwerk zurückverwiesen, und wenn er an der einen oder anderen Stelle zum Vorschein kommt, kann man ihn mit Desinfektionsmittel für ein paar weitere Wochen verbannen.

Dann hatten wir plötzlich zwei Waschmaschinen, weil es Details gab, die wir nicht kannten. Eines Tages schalteten wir die Waschmaschine ein, aber es lief kein Wasser. Der Wasserhahn war aufgedreht, alles schien in Ordnung, das einzige, was ich mir denken konnte, war ein Defekt der Pumpe. Also schnell eine Ersatzmaschiene besorgt, bei irgendeinem Privatverkäufer nahe einer örtlichen Bundesstraße. Das Haus machte einen eher heruntergekommenen Eindruck, hoffentlich war die Maschine brauchbar.
Zurück zuhause schlossen wir die “neue” Maschine an den Wasserschlauch an, luden Wäsche hinein und starteten das Waschprogramm. Nichts geschah. Moment mal, die einzige offen erkennbare Gemeinsamkeit zwischen den beiden Geräten war der Wasserschlauch. Ich besah mir das Ding. Gleich unterhalb des Wasserhahns befindet sich eine Art Hohlkammer, in die eine Art Linse eingebracht ist. Hinter der Linse schimmerte es bei Licht betrachtet rot. Ich wechselte auch den Schlauch. Der Waschgang startete wie gewohnt. Nach dem Waschgang schloss ich die Bosch-Maschine an den neuen Schlauch an – alles funktionierte wie gesollt. Kurze Recherche bei erfahrenen Verwandten: Ja, in den Schläuchen ist eine Art Ventil eingebaut, das verhindern soll, dass im Falle des Falles die Wohnung überflutet wird. Unser Ventil hatte also wohl just nach wenigen Tagen Betrieb in Koblenz den Geist aufgegeben und hatte die Leitung ohne Not blockiert.
In der Folge verkauften wir die überflüssige Waschmaschine an eine Organisation, die sich um bedürftige Familien kümmert, da kamen zwei Männer vorbei und luden das Ding auf einen offenen Kleintransporter.

An der Stelle kann ich gleich zum nächsten wichtigen Punkt kommen: Nachbarn.
Deren Namen natürlich geändert sind.

Die erste Mitbewohnerin stellte sich mir gleich am Tag des Einzugs als Anna vor und dabei blieb es dann. Sie arbeitet im Bäckerladen um die Ecke und ich würde sie als herzensguten Menschen betrachten.

Das Ehepaar Rohr: Eher schwierige alte Leute. Man kommt mit ihnen klar, wenn man in der Lage ist, das eine oder andere Merkmal auszublenden. Herr Rohr ist in Erfurt geboren und kam als Jugendlicher über die damals noch grüne Grenze in den Westen. Wurde LKW-Fahrer und fühlt vielleicht deswegen eine gewisse Solidarität mit einem Fahrer wie mir. Ein ihm eigener Wesenszug ist allerdings “Vorurteile gegenüber Ostdeutschen”. Er sagt, die hätten alle einen Hang zum gegenseitigen Bespitzeln und zur Missgunst, daher wolle er mit den Familienangehörigen, die drüben noch lebten, so wenig wie möglich zu tun haben. Es heißt sogar, er habe sich mit einer ebenfalls aus Ostdeutschland stammenden Mieterin dermaßen in der Wolle gehabt, dass diese irgendwann entnervt ausgezogen sei.

Dabei müsste sich der Mann einmal darüber klar werden, dass er mit dem Stasi-Blockwart der Straße sein Ehebett teilt. Seine Frau stammt aus dem Rheinland, und auch mit der kann man sich nett unterhalten, wir tauschen auch schon mal Weihnachtsplätzchen und Kuchen aus (niemand ist schließlich ganz schlecht), aber nach den Erfahrungen der ersten Monate muss ich mich um ein freundliches Äußeres schon ein wenig bemühen. Denn wenn ich unbewusst irgendetwas tue, was nicht in das fest geprägte Ordnungsschema der Frau Rohr passt, bekomme ich aus heiterem Himmel einen Anruf meiner Hausverwalterin, die mich fragt, was denn los sei. Natürlich wurde der Name der Frau Rohr nie explizit genannt, aber die Andeutungen ließen wenig Interpretationsspielraum zu und die Verwalterin schien auch selbst von derlei Aktionen eher unbegeistert.

Einfaches Beispiel: Ich parke den Transporter links neben dem Haus, wo sich der Mieterparkplatz für mein Apartment befindet. So ein Sprinter hat eine gewisse Länge; um also den Bordstein nicht völlig zu blockieren, fahre ich so weit wie möglich hinauf, bis das Blumenbeet mir Einhalt gebietet.
Bei der Auffahrt handelt es sich gleichermaßen um die Garageneinfahrt der Nachbarn links nebenan und mein Parkplatz ist durch eingelassene Pflastersteine leicht erkennbar vom Grund und Boden des Nachbarn getrennt. Wenn ich nun ganz nach oben fahre, dann steht mein Vorderreifen gerade so auf dem Nachbarsgrundstück. Das war mir sehr wohl aufgefallen. Als ich den Nachbarn zufällig einmal traf, fragte ich ihn, ob das ein Problem sei und er sagte, das sei in Ordnung. Jener Umstand fiel der Frau Rohr aber ebenfalls auf, vielleicht, als sie zum Blumengießen unterwegs war. Anstatt aber bei mir zu klingeln und mich auf den Missstand aufmerksam zu machen, rief sie beim Ehepaar Z. an, denen das Haus gehört, die informierten ihre Tochter, die das Haus verwaltet, und die rief mich an und bat mich darum, ich möge doch auf die Grundstücksgrenzen achten, um Missverständnisse zu vermeiden. Nun gut, der Bürgersteig verdient eh seinen Namen nicht, also parkte ich das Auto weiter rückwärts Richtung Straße.

Dadurch entstand allerdings ein anderes Problem. Gegenüber vom Haus befinden sich Parkplätze auf der Fahrbahn, die nicht an Anwohner gebunden sind. Dadurch ist zwischen meinem Transporter und eben jenen Stellplätzen nur eine Fahrbahnbreite frei. Das ist für den Durchgangsverkehr in Ordnung, wenn man aber, wie der übernächste Nachbar nach links, einen großen Audi fährt und die Auffahrt ebenfalls benutzen möchte, dann können einem beim beengten Abbiegen von der Straße herunter schon mal graue Haare wachsen. Als ob der Oberstabsfeldwebel nicht bereits genug graue Haare hätte. Der kam jedenfalls nur noch mit vorsichtigen Gekurbel an seinen Carport. Ich telefonierte mit der Verwalterin und machte ihr klar, warum ich in Zukunft weiter so parken würde, wie es zweckmäßig war, sollte sich also noch einmal “jemand” beschweren, könne man jene Person ja in Kenntnis setzen, dass ich mir bei meinem Verhalten etwas denke.

Noch mehr genervt war ich, als mir, erneut telefonisch über die Verwalterin, irgendwann unterstellt wurde, ich hätte – große Güte! – zur mir zugeordneten Zeit die Straße nicht gefegt. So ein Verbrechen! Die mir zugeteilten Monate sind März und September, was in Ordnung ist: Im März schneit es eher selten noch und im September schlägt das Herbstlaub noch nicht zu. Am Anfang, gebe ich zu, habe ich das schon mal vergessen, aber ich besserte mich. Da ich am gemeinten Tage definitiv gekehrt hatte, war ich sauer, denn ich hatte halt nicht in dem Zeitraum gekehrt, in dem die Kehrwoch-Mafia am Fenster liegt und guckt, wie die Autos parken und die Wolken vorbeifliegen. Jenes Ereignis war aber das letzte seiner Art und wir leben bislang in Frieden und Eintracht. Sozusagen.

Weitere Nachbarn: Willi von links, der meinen Reifen auf seinem Grundstück erduldet, der auch schon mal klingelt, wenn ich oder meine Freundin das Licht am Auto haben brennen lassen, wir bekamen auch schon Muffins geschenkt, und er bittet auch alljährlich darum, dass wir die Einfahrt zur Fronleichnamsprozession freiräumen, weil dann dort ein kleiner Altar aufgebaut und ein kurzer Sermon gehalten wird. Jaja, da kommt der Pfarrer mit Baldachin in Begleitung des Musikvereins, der jedes Jahr das gleiche melancholische Stück spielt, mit einem Trupp singender, uralter Nonnen (hier am Ortsrand befindet sich ein Mutterhaus ausgerechnet der Dominikanerinnen) und einem Häuflein Messdienern, zuzüglich einiger Anwohner in Zivil; sie gehen in geheiligtem Schritt die Straße hinunter und halten an meinem Stellplatz an, um ein paar geweihte Worte zu sprechen, denen ich durch das Fenster meiner Toilette lauschen kann. Irgendwie ist das witzig.

Frau Hirsch von rechts: Ich erkenne sie in erster Linie an ihrem Hund. Welche Sorte das ist, habe ich vergessen, eher klein, so goldbraun-weiß-schwarz gefleckt mit großen Hängeohren. Und der Hund heißt Josef. Ich habe wohl noch nie einen Hund mit einem solch ernsthaften Namen getroffen.

Die Hühner von gegenüber. Nein, keine Mädchenbande, sondern echte Hühner, so mit Hahn und allem, was dazu gehört. Der Hahn kräht auch, aber er hat mich noch nie beim Schlafen gestört, obwohl er 50 Meter weiter sitzt und wir bei offenem Fenster schlafen. Mädchen gibt es auch hier, ja, aber ich wäre nicht so unhöflich, sie als “Hühner” zu bezeichnen. Ich saß im Sommer einmal am offenen Wohnzimmerfenster und las, während das Mädchen, das gegenüberwohnt wohnt, zusammen mit einer Freundin die Straße bunt anmalte. Die sind so um die zwölf, denke ich. Und dann saßen sie da auf der Bordsteinkante und unterhielten sich darüber, welcher Junge in ihrer Klasse zu welchem Mädchen passen würde – dabei diskutierten sie allerdings nicht etwa passende oder sich ergänzende Charaktereigenschaften, sondern solche Äußerlichkeiten wie “die sind beide hellblond” oder “deren Namen haben die gleiche Anfangssilbe”. Kawaii!

Herr Pfeifer: Der singt und pfeift ab und zu oder schimpft mit seinem Enkel, wenn der zu Besuch ist und versucht, sich Dinge herauszunehmen, die er zuhause nicht darf. Während die Schallisolierung nach oben ganz hervorragend ist – von den Rohrs höre ich keinen Schritt und auch nicht den Fernseher, den sie wegen wachsender Hörprobleme sehr laut drehen – ist sie zum Nachbarapartment richtig mies. Singen und Pfeifen hört man deutlich ebenso wie den Wasserhahn. Ich muss im Gegenzug ständig verdrängen, dass wir ihn damit ziemlich eindeutig an unserem Intimleben teilhaben lassen…

Der Zahntechniker: So einen haben wir auch hier. Der war irgendwann so nett, einen Schwenkgrill in den Garten zu stellen und uns zu erlauben, ihn ebenfalls zu benutzen. Er grille eh lieber im Frühjahr und im Herbst, wenn es nicht mehr so heiß sei, denn er stehe den ganzen Tag am Schmelzofen, um dritte Zähne aus Kunststoffen und Metallen herzustellen und da wolle er nicht noch nach Feierabend an einem heißen Feuer herumstehen.

Das wären im Großen und Ganzen die wichtigsten Eindrücke meines Umzugs selbst, für den ich mich sehr in Unkosten gestürzt habe: Als ich aus Trier weg bin, stand mein Konto bei über 3000 E, als ich den letzten notwendigen Einkauf kurz vor dem nächsten Zahltag hinter mir hatte, besaß ich noch 70 E. Das war schockierend.
Nicht ganz unwesentlich lag das aber auch daran, dass ich den Umzug schnell hinter mich bringen musste, um den Zuschlag zur Wohnung nicht zu verlieren, und die Folge war, dass ich für die Trierer Wohnung keinen Nachmieter fand und zwei Monate lang zwei Mieten zahlte, da ich die Kündigungsfrist unterschritten hatte. Das war schon eine starke Belastung.

Als nächstes kommen wir dann langsam zu den Dingen, die ich meinte, als ich mir irgendwann dachte: “Ich gehe mit nach Koblenz – und sei es nur, um über die Scheiße schreiben zu können”, und über eine letzte Reise im Spätsommer.