Code Alpha

Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

12. März 2024

Freitag, 12.03.2004 – Signorina, isch ’abe gar keine Telefon mehr

Filed under: Arbeitswelt,Japan,Manga/Anime,Musik,My Life — 42317 @ 7:00

Morgens fahre ich ins Book Off, um mich nach bestellten CDs umzusehen. Der Wind ist zeitweise recht kräftig und an vielen Abstellplätzen sieht man reihenweise umgewehte Fahrräder. Ich stelle mein Fahrrad entsprechend sicher auf, aber die Tüte, die die Trockenheit meines Sattels garantieren soll, fliegt während meines Aufenthaltes auf und davon. Ich sollte in Zukunft einen Knoten machen, um zu vermeiden, dass ich die Gegend so mit Müll verunstalte. Immerhin regnet es heute nicht, von daher komme ich ohne Tüte aus, bis ich im Supermarkt die nächste erhalte.

Ich kaufe den „Trigun“ OST „The first Donuts“, „Kenka Banchô“ von Miyamura Yûko und ein „Final Fantasy VII“ Lösungsheft für mich. Zum Verkaufen nehme ich mir ein „Weisskreuz“ Artbook und etwas, das ich zuerst für eine Anthologie von (no hentai) EVA Dôjinshi halte – es wird sich jedoch (nach dem Kauf) herausstellen, dass dieses katalogförmige Buch das Original ist – bis zum Kapitel Nummer 29, heißt das. Der „Shin Seiki Evangelion“ Manga ist nicht abgeschlossen, glaube ich. Warum also bringt jemand eine Anthologie heraus??? Ich bezweifle außerdem, dass ich das Buch je wieder loswerde… aber immerhin habe ich jetzt Gelegenheit, den Manga als Vergleich zum Anime zu lesen. Die Unterschiede fallen ja bereits im ersten Kapitel auf…
Für alle anderen bestellten Artikel mache ich erst einmal Notizen darüber, was überhaupt verfügbar ist und werde nachfragen, ob das so genehm sei. Oha, ich sehe da auch einen „Final Fantasy Tactics“ OST herumstehen… aber er kostet 3880 Yen. Nee, lieber nicht. Wenn ich mir je eine Gakuran leisten können will, muss ich eisern sparen.

Ich kehre zur Universität zurück und bleibe bis um Acht. Um etwa 17:00 kommt Misi, setzt sich auf einen Stuhl neben mir, und wird just in diesem Moment vom „York Cultural Center“ angerufen. Man bittet um meine Telefonnummer. Misi drückt mir das Telefon in die Hand und ich versuche, der Dame klar zu machen, dass mein Telefon seit neuestem gar nicht mehr funktioniert und sie mit der Nummer daher überhaupt nichts anfangen könne. Nein, ich kenne die Telefonnummer leider nicht auswendig. Wozu auch? Meine Argumentation stößt auf taube Ohren, oder aber meine Telefon-losigkeit ist derart außerhalb jeder japanischen Vorstellungskraft, dass man meine Aussage darüber schlicht nicht ernst nimmt. Aber gut, ich will nicht so sein. Morgen findet der Unterricht statt, dann bringe ich die Telefonnummer gerne mit. „Hm… in Ordnung. Aber kommen Sie auf jeden Fall und rufen Sie an, wenn irgendwas dazwischenkommen sollte!“ Aber eine Nummer, die ich anrufen kann, für den unwahrscheinlichen Fall, dass mir etwas dazwischenkommt, erhalte ich nicht. Macht nichts, ich könnte Misi danach fragen, aber ich sehe die Notwendigkeit nicht und lasse es sein.
Zuhause sehe ich mir die Lektion für morgen an und lese die vorherige und die nachfolgende gleich mit, nur für den Fall, dass es nötig sein sollte. Es könnte ja sein, dass ausnahmsweise einmal jemand Fragen zur letzten Lektion stellt, und es kann auch nicht schaden, wenn ich ansage, um was es in der nachfolgenden geht.
Das „York Cultural Center“ liegt übrigens im siebten Stock des Gebäudes, in dem sich auch das Kaufhaus Ito Yôkadô befindet. Man hat von da oben einen netten Ausblick auf die Stadt.

Abends höre ich mir die „Trigun“ CD an… die einzig brauchbaren Lieder sind „H.T.“ und „Kaze wa Mirai ni fuku“, die übrigen sind unbedeutende Hintergrundmusik. Die werde ich nicht behalten. Go, go, Power E-Bay… Die CD von Miyamura Yûko werde ich allerdings behalten. Denn wie ich bereits sagte: Die Frau kann nicht wirklich gut singen, aber ich mag ihre Stimme. Eigentlich paradox.