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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

4. November 2023

Dienstag, 04.11.2003 – Die Schlacht am warmen Büffet

Filed under: Japan,My Life — 42317 @ 7:00

Auch heute ist kein Betrieb an der Universität, weil heute die Überreste des Festes der letzten Tage beseitigt werden. Ich nutze den Tag für weiteres Lesen und begleite Melanie zur Bank, zur Post und ins Kaufhaus, weil sie mir einen weiteren 100-Yen-Laden zeigen möchte.

Am späten Nachmittag kommen wir wieder zurück und gehen in den BenyMart, um Getränke zu kaufen. Dort befindet sich heute ein Tisch, auf dem große Teller mit frittiertem Fleisch und Fisch stehen. Man findet Hühnerfleisch mit Nori-Umwicklung (Algen), Fischfilets, auch Kartoffelstücke sind dabei, und Dinge, die man anderswo sehr teuer unter der Bezeichnung „Chicken Wings“ und „Chicken McNuggets“ kaufen kann. Daneben steht ein Schild, das aussagt, dass es sich um ein Sonderangebot handele und dass man eine Plastikbox von ca. 25×25 cm für 500 Yen nach Belieben füllen könne. Aber wir sehen erst einmal den japanischen Kunden zu, um festzustellen, ob es so etwas wie eine „Etikette“ hier gibt, über das „Was“ und das „Wie viel“.

Die scheint es nicht zu geben. Die japanischen Damen langen hemmungslos zu und füllen ihre Boxen so hoch, dass zwischen Deckel und Box ein zwei Finger breiter Spalt klafft. Also warum sollte ich mich zurückhalten? Meine bisherige Zurückhaltung hat mich bereits die gegrillten Hühnerflügel gekostet, die sind nämlich alle, als ich endlich eine Gabel in die Finger bekomme.

Wir gehen beide mit jeweils einem Paket nach Hause, für jeweils 500 Yen. Wir essen ohne Reisbeilage und werden hautsatt. Und von den Resten könnte man immer noch einen Menschen von meiner Statur satt bekommen. Kein schlechtes Preisleistungsverhältnis.

Beim Reinigen der Golfbälle eröffnet sich mir eine praktische Anwendung derselben. Sie passen haargenau auf (nicht „in“) unser Abflussrohr, also auf eine Art und Weise, die es erlaubt, sie auch wieder bequem herauszubekommen. Da passt kaum ein Tropfen Wasser vorbei. Zumindest hält das Spülbecken das Wasser nun länger, als ich es benötige. Ich bin nicht ganz sicher, was ich noch damit machen könnte. Vielleicht verschicke ich welche als „Spaß am Rande“. Wer hat schon einen Golfball „Made in Japan“ außerhalb dieser Insel?