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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

7. Juni 2024

Montag, 07.06.2004 – Alte Gesichter

Filed under: Japan,My Life — 42317 @ 7:00

Ich vereinbare mit Misi, ab morgen unsere Memorysticks zu tauschen, für die Zeit, die ich brauche, um alle meine Daten auf einen Rechner zu bekommen, der meinen Stick auch erkennt, damit ich die Daten weiter auf einen Brennerrechner transferieren kann. Das klingt kompliziert, und das ist es auch. Misis USB 1 Stick ist zu langsam, als dass ich damit den Transfer quer durch den Raum machen wollte. Die beiden momentan in Frage kommenden Rechner stehen aber, praktisch für diesen „Kleinen Transfer“, direkt nebeneinander. Mein USB 2 Anschluss spart etwa 50 % Zeit, sobald der „Große Transfer“ steigen kann.

Der Unterricht von Yamazaki-sensei ist heute recht einschläfernd, aber wir kriegen unsere Arbeiten zurück. Meine Güte, ich komme auf 63 % – das ist eine Steigerung von etwa 25 % im Vergleich zum vergangenen Semester. Ist ja direkt ein Erfolgserlebnis.

Den Rest des Tages verbringe ich dann in der Bibliothek. Andreas hat mir einen Link geschickt, der mich zur Homepage eines ehemaligen Klassenkameraden führt. Andreas hat mir, wohl aufgrund der Bilder auf der Seite, auch einen entsprechenden Kommentar geschickt, was er von (kein O-Ton) „drohenden“ Klassentreffen halten würde: Noch weniger als ich. Ich habe mich immerhin vor zwei Jahren bereit erklärt, anno 2007 auf einem Klassentreffen zu erscheinen; das 10-jährige Jubiläum würde ich mir gefallen lassen. So lieb hatte ich den Haufen außerhalb meiner Kerntruppe dann doch nicht. Ich glaube, Andreas ist der einzige, der noch weniger Verbundenheit mit seinem Jahrgang verspürt, als ich, obwohl ich natürlich nicht für alle sprechen kann. Gedanken lesen kann ich ja nicht.
Es war aber interessant, aktuelle Bilder alter Bekannter zu sehen. Man sagt von mir, dass ich altersgemäß aussähe, ich sehe also wie jemand aus, der Mitte bis Ende Zwanzig ist. Gut, ist mir Recht. Nur habe ich bei manchen Gesichtern auf dem Bildschirm das Gefühl, mir schauen da Leute entgegen, die ihre Dreißig schon erreicht haben, und wenn dieser Zombie da „de Knapps Franz“ sein soll, dann muss ich mich fragen, was für Exzesse man hinter sich haben muss, um sich innerhalb von sieben Jahren optisch derart stark zu verändern.