Code Alpha

Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

6. April 2024

Dienstag, 06.04.2004 – Die Mutter aller Schlachten

Filed under: Filme,Japan,My Life — 42317 @ 7:00

Ich bin um 10:30 im Computerraum und schreibe die Berichte über den 14. bis 18. März, und spüre damit erstmals, dass ich echte Fortschritte gemacht habe.
Im Forum ist nicht viel los, da bin ich nach zehn Minuten fertig.
Ich kümmere mich dann um meine Post, die auch nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. Bis auf die Mail von Tamara vielleicht, deren Fragen ich auch weiterhin beantworte. Und Frank schreibt, dass er sich am Abend um den Spielzug kümmern werde. Abend in Deutschland… also dann morgen in Japan.

Und weil ich gerade dabei bin, suche ich mir auch einen neuen AAR aus, um was zu lesen zu haben. Und ich finde den so genannten „Alpha Report“. Dass der Kampf eigentlich mit „Going to Town“ betitelt ist, wird in der Fangemeinde gerne übersehen. Und der Spielbericht heißt deshalb „Alpha Report“ weil es der allererste Bericht ist, der jemals für Combat Mission geschrieben wurde – und zwar unter Verwendung der Alpha-Version des Spieles, noch bevor die Beta-Version als Demo erhältlich war.
Den Bericht hat auch kein Geringerer als Fionn Kelly mitgeschrieben – eine Legende unter CM Fans und ein herausragender Autor solcher Spielberichte. Er hat in diesem Fall die deutsche Seite gespielt. Ich hebe mir das Beste also für den Schluss auf und kopiere den alliierten Bericht zuerst. In den Zeilen dieser Berichterstattung erfahre ich in einem kleinen Nebensatz, dass Fionn Kelly selbst das Gehirn hinter der taktischen KI ist – er hat die verdammte Taktikkompetenz des Spiels programmiert!? Dann wundert mich wenig, dass er alle Gegner niedermacht wie frisches Gras.
Um 19:00 will ich nach Hause. Der Report beinhaltet insgesamt 80 Abschnitte in der Größenordnung von zwei bis drei DIN A4 Seiten, und weil ich ja alles korrigieren und reeditieren muss, dauert mir das zu lange. Den Rest hole ich mir später.

Um 21:00 läuft ein Film mit dem Titel „Nurseman“ mit Matsuoka Masahiro in der Hauptrolle (und man muss ein J-Pop Fan sein, um das auffällig zu finden; Matsuoka ist der Drummer der Band TOKIO). Er spielt einen passionierten Krankenpfleger und arbeitet als solcher alle existierenden Klischees einer Krankenhausserie herunter.
Eine Oma aus der Nachbarschaft stirbt langsam an Krebs und verheimlicht ihrem Sohn die Krankheit; ein Junge mit Asthma kommt mit seinem Stiefvater und dem erwarteten Nachwuchs seiner Mutter nicht zurecht, haut aus dem Krankenhaus ab, verliert seinen Inhalator und erstickt beinahe, während seine Mutter seinen kleinen Bruder zur Welt bringt; einer der Pfleger ist der Sohn des stinkreichen Besitzers des Krankenhauses und findet die Sonderbehandlung, die ihm unaufgefordert zuteil wird, widerwärtig. Puh… sogar die „Schwarzwaldklinik“ war besser zu ertragen, wenn Matsuoka dem Ganzen auch einen gewissen Humor verleiht. Aber das muss ich mir nicht zweimal ansehen.