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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

15. September 2008

Zaa~ Zaa~ !!

Filed under: My Life — 42317 @ 14:00

Ich freue mich jedes Jahr auf “Trier spielt”, und das war dieses Jahr nicht anders. Gesteigert wurde diese Vorfreude durch das Wissen, dass ich wieder am Viehmarkt stehen würde, wo für dieses Jahr eine Überschneidung mit der “Looney Tunes Sport Party” geplant war, also mit Leuten in lustigen Kostümen, wie man sie aus den Warner Bros. Cartoons so kennt. Es hatte zu “Trier spielt” noch nie geregnet, also hoffte man in der Organisation weiterhin auf dieses Glück, allerdings handelte es sich bei 2008 um das Verflixte Siebte Jahr.

Nach einem kurzen Briefing ab 0800 im Haus des Handels brachten wir unser Material zu den vorgesehenen Standorten, gut zu erkennen an den großen Heliumflaschen, die am Laternenpfahl befestigt waren. Wie üblich hatte die ausliefernde Feuerwehr (oder das THW?) nicht darauf geachtet, die Ventilöffnungen auch in einer passenden Richtung anzubringen, nämlich idealerweise in Richtung Infostand, sondern seitlich vom Laternenpfahl weg zeigend. Aber gut, es hätte schlimmer sein können. Leider kam es schlimmer.

Um 0915 war der Infostand aufgebaut, die Verkaufsware ausgelegt, und alles andere so gut wie möglich verstaut. Und dann fing es an zu regnen. Und es regnete ununterbrochen bis mindestens sechs Uhr abends. Als ich vor meinem Wohnblock ausstieg, da regnete es nicht mehr, aber das könnte in dem Moment auch an der gefahrenen Distanz gelegen haben.

Im Laufe der verregneten Stunden meldeten sich aus unserem Zuständigkeitsbereich vier Veranstalter ab, die wegen mangelndem Publikumsverkehr keinen Sinn darin sahen, weitere Zeit zu investieren, aber die Jungs von den Looney Tunes ließen sich ihre Motivation durch nichts erschüttern. Sie verzichteten zwar darauf, Kostüme zu tragen, aber ansonsten zogen sie ihr Programm durch und lockten die wenigen, scheinbar ebenso unerschütterlichen Familien auf dem Platz durch moderne Marktschreierei. Mit Geschicklichkeitsspielen, die auf der überdachten Bühne stattfanden, konnte man T-Shirts gewinnen, und ein paar ganz Harte ließen sich auch vom Regen nicht abschrecken und machten Korbwürfe an “Daffy Duck’s Dunk” Wand, ohne Dach.

Hin und wieder kam der eine oder andere der Animateure in den Pausen zu uns rüber, um ein bisschen zu plaudern. Dies sei der letzte der 26 Termine der Deutschlandtour, und während der Hälfte der Termine habe es geregnet, sagt einer, der Heiko heißt. Sie hätten so oft bei Regen auf- und abgebaut, dass ihnen das letzte Mal hier auch nichts mehr ausmache. Ich wünschte Ihnen weiterhin viel Glück, während ich andauernd das angesammelte Regenwasser vom Zeltdach schütte und meine vier Mitarbeiter mit mehr oder weniger langen Gesichtern auf der Sitzbank im Zelt sitzen. So ab drei Uhr war es mit dem Sitzen dann allerdings vorbei, weil Wind aufkam und wir hin und wieder das Zelt festhalten und weggewehte Artikel aufsammeln mussten.
Wir hatten dabei noch das Glück, dass unsere beiden Zeltwände so positioniert waren, dass sie Wind und Regen abhielten. Der Stand auf dem Domfreihof hatte seine Öffnung genau in den Wind. Dort war alles nass geregnet. Aber die dort Eingeteilten nahmen das mit überraschend viel Humor und boten den Dombesuchern lauthals T-Shirts für Kinder und Enkel, Buttons und Luftballons an.

Mit fünf Personen am Stand waren wir situationsbedingt hoffnungslos überbesetzt. In der Regel läuft die Sache ja auch so, dass wir ständig Trauben von Kindern ums Zelt rum stehen haben, die die Gasballons schneller abgreifen wollen, als wir sie füllen können. Dieses Jahr würde ich schätzen, dass um die zwei Dutzend Ballons vergeben wurden. So alle halbe Stunde kam mal jemand und bat um einen oder zwei. Ich hätte den Stand alleine schmeißen können und wäre nie ins Schwitzen gekommen. Ganz im Gegenteil froren die anderen vier und verkrümelten sich einzeln hin und wieder zum Eingang der Tiefgarage neben der Sparkasse, weil dort ein warmer Luftstrom herauswehte.

Natürlich ging auch alles andere schlecht, was den Warenverkauf anging. Unser Stand hat fünf T-Shirts und drei Buttons verkauft. Jeweils drei davon an die selbe Person, einen gutgelaunten Unternehmer aus Kanzem, der seinen drei Kindern was mitbringen wollte.
Bei einer Gelegenheit stand da ein Großvater mit seinem Enkel, der sich eines der gelben Hemden wünschte, was der Großvater in wohlwollendem Ton auch begrüßte – bis er erfuhr, dass eines davon unerhörte sieben Euro kostete. “Dann nehm ich das nicht, ich dachte die seien umsonst für die Kinder.” Verzeihung, irgendwie muss sich Trier spielt auch finanzieren!
Ein anderer Großvater kam eine Stunde später mit seiner Enkelin an den Stand, die wohl knapp 1,50 groß war. Meine Kollegin wollte ihr eins in ihrer Größe anbieten, aber ich sagte ihr, sie sollte vielleicht eine Nummer größer nehmen, da man im Alter von 12 Jahren wohl immer noch wächst. Also fragte sie den Kunden, wie es denn mit Größe 152 stehe. “Ist das nicht auch ein bisschen wenig?” fragte der Herr, und sie gab an, die Hemden fielen größer aus, als das offizielle Maß, sie selbst trage Größe 152 (sie ist schlank und etwa 1,70 lang). Und da sagt der zu ihr: “Ach, Sie sind doch nicht erwachsen, Sie haben doch keine Ahnung!” Sprach’s und verschwand. Nun ja, sie ist 24. Aber vielleicht verschwimmt die Alterseinschätzung zu sehr, wenn man mal über 60 ist?
Na ja, es kamen auch nette Leute vorbei, die zwar nichts kauften, aber uns alles Gute bei dem miesen Wetter wünschten. Ich war ihnen für die aufmunternden Worten sehr dankbar, wurde ich doch heuer um das Beste an der ganzen Sache betrogen: freie Kommunikation mit Leuten und Kindern. Sehr schade.

Dieses Jahr ist garantiert ein dickes Minus in der Kasse. Ein schwacher Trost besteht wohl darin, dass T-Shirts und Buttons (mit dem “Trier spielt” Logo) ja nicht schlecht werden und im kommenden Jahr wieder angeboten werden können.

Es waren auch wieder zehn Kubikmeter Spielsand geliefert worden, für die die Volksbank verantwortlich war, aber die strichen so gegen 13 Uhr die Segel, und der Sand lag in der Gegend rum. Ursprünglich war er abgedeckt worden, aber der Wind hatte die Abdeckung im Laufe des Tages nutzlos gemacht. Sagenhafterweise fanden sich zwei etwa Fünfjährige, die sich, nicht einmal zum Entsetzen ihrer Eltern, in den feuchten Sand stürzten und zehn Minuten darin wühlten.

Interessant dabei war auch, dass ein örtlicher Spielzeugladen Gutscheine gespendet hatte, vier Stück für jeden Stand, im Sinne von: Man kauft für dreißig Euro ein und bekommt zehn geschenkt. Diese Gutscheine sollten wir an Besucher abgeben, die uns besonders sympathisch erschienen. Einen davon gaben wir dem Herrn aus Kanzem, weil er wirklich ein netter Kerl war. Als dann später die beiden Kinder im Sand spielten, dachten wir, der Familie könnten wir ja ebenfalls einen geben, weil diese Kinder eben die einzigen waren, die den Sand überhaupt beachteten. Als der Kollege dann gerade den (laminierten) Gutschein aus dem Karton nahm, sah er, wie die beiden “Gören” anfingen, den Sand fröhlich quer über den Platz zu werfen, und zwar ohne, dass ihre Eltern das irgendwie für unangebracht hielten. Der Gutschein verschwand wieder in dem Karton.

Dann gibt es eine Sorte “Besucher”, die sich scheinbar auch vom Regen nicht abhalten lässt, unsere Stände einen nach dem anderen heimzusuchen: Unverschämte Luftballongammler. Nach fünf Jahren Erfahrung will ich es wagen, eine allgemeine Beobachtung zu äußern: Diese Gruppen sind ausschließlich männlich, haben vier bis fünf Mitglieder, sind nie älter als 15, neigen dazu, Diebstahl zumindest anzudeuten, und bestehen in vier von fünf Fällen aus Jugendlichen “mit Migrationshintergrund”, wie man so schön sagt.

Und genau solche waren auch dieses Jahr unterwegs. Die fragen nicht einfach nach ein paar Luftballons – die wollen immer die ganze Tüte. Und wenn die Tüte exponiert herumliegt, dann nehmen sie die schon mal vorsorglich in die Hand. Die hier beschriebenen vier Jungs waren bereits zum zweiten Mal da.
“Kann ich das haben?” fragt einer, mit der Tüte in der Hand, weil ich nicht schnell genug war.
“Gib das wieder her!”
“Was machen Sie denn, wenn ich jetzt einfach wegrenne?”
“Dann müsste ich Dich verfolgen und zur Strecke bringen. Das macht Dir weniger Spaß als mir.”
Er legt die Tüte wieder auf die Theke. Da reißt ein anderer einen der vier Buttons in der Auslage vom Pappaufsteller und fragt, ob er den haben könne.
“Die kosten ein Euro pro Stück.”
“Ja, ich zahl einen Euro.”
“Okay, wenn Du zahlst, kannst Du ihn behalten.”
Worauf er den Button wieder an den Aufsteller heftet und mich fragt:“Wer kauft denn so’n Scheiß?”
“So Leute gibt’s.”
In dem Moment spüre ich einen Luftzug in der linken Gesichtshälfte. Ein weiterer von den Fatzkes hat einen Luftballon halb aufgeblasen, hält mir die Öffnung ins Gesicht und bedenkt mich mit seiner Atemluft. Für einen Sekundenbruchteil habe ich erwogen, ihm dafür die Nase zu brechen, aber ich bin ja ein beherrschter Mensch.
“Lass den Scheiß!” (Oha, das habe ich vor genau 363 Tagen schonmal zu jemandem gesagt.)
Da schaut der mich mit treuem Hundeblick an und sagt: “Verzeihung, tut mir ganz schrecklich leid.”
“Verzieht Euch. Ihr habt schon beim ersten Mal Luftballons bekommen.”
“Wir sind zum ersten Mal hier! Ausländer sehen alle gleich aus, oder? Fremdenfeindlich oder was?” Allein für das dämliche Grinsen dabei hätte man ihm die Beine brechen sollen.
“Ich hab nichts gegen Ausländer. Ich hab was gegen unverschämte Leute. Und jetzt zieht Leine!”

Sie zogen auch tatsächlich davon und kamen nur einmal wieder, um zu zeigen, dass man an der Looney Tunes Bühne T-Shirts geschenkt bekommt. Ich wünschte, diese Deppen würden mich damit verschonen, sich gegenseitig ihre Männlichkeit zu beweisen.
Später stellte ich fest, dass einer der vier Buttons an dem Pappaufsteller fehlte, aber der Aufsteller war zu diesem Zeitpunkt bereits zwei- oder dreimal vom Wind auf den Platz geschleudert worden, von daher könnte es auch sein, dass das Stück irhendwohin davongerollt war.

Dass diese Stadt hier überreichlich mit Bekloppten gesegnet ist, wissen wir schon länger, aber vielleicht war es dieses Jahr wegen der großen Lücken zwischen den einzelnen Besuchern auffälliger. Es gibt in Trier diese offenbar geistig verwirrte Frau, ich schätze sie auf etwas älter als 40, die Fahrgäste zum Beispiel in den Stadtbussen mit intimsten Anfragen belästigt (“Zeig mir mal Deine Klitoris!”), und kaum, dass am Freitag Mittag zufällig in meiner Anwesenheit die Rede von ihr war, durfte ich sie dann am Samstag live erleben, wie sie im Laufe weniger Stunden viermal den Viehmarkt durchschritt und unter Verwendung vulgärster Ausdrucksweisen ihren wo auch immer herstammenden Unmut kundtat. Sie sprach niemanden direkt an, sondern schrie den Leuten im Vorbeigehen aus einiger Entfernung wüste Beleidigungen zu. Bei ihrem ersten Durchmarsch brüllte sie was von “ihr dreckigen Huren!”, und die folgenden drei Male ignorierte ich ihre Inhalte und hörte nur noch ihre überschnappende Stimme, das war mir dann genug.

Eine andere Veranstaltung im Bereich Viehmarkt überschnitt sich zufällig mit unserer: Der rheinland-pfälzische Landesparteitag der CDU in der Europahalle, und zwar inklusive Bundeskanzlerin. Das Polizeiaufgebot war allerdings kaum wahrnehmbar. Ab und zu ein Streifenwagen, der vorbeifuhr. Ich hatte mit einem sichtbaren Aufgebot gerechnet, das mindestens 500 m Umkreis um die Halle absichern würde.
Aber die ganze Sache war irgendwie unauffällig. Da waren zwei Herren in Anzügen, die fragten, wo die Europahalle sei. Da war meine Bekannte Elisabeth, Mitglied der Jungen Union, die als Ordnerin eingeteilt war, und als solche nicht nur die Presse zurückdrängen musste, sondern auch Angelas Hand hatte schütteln dürfen. Bill Clinton berichtete etwas ganz ähnliches von einer Begegnung mit JFK. Und dann war da noch ein hemdsärmeliger CDU-Mensch Ende Dreißig, der das Spielangebot auf dem Platz lobte, weil er dachte, es sei das Kinderbetreuungsprogramm für den Parteitag.
Aber sonst? Ich hätte gedacht, dass ein solcher Parteitag mehr Leute zieht, die ja auch irgendwann mal durch den Eingang der Halle gehen müssen, und natürlich die Einsatzwagen der Presse. Die können ja wohl nicht alle schon vor uns da gewesen sein? Oder waren das so wenige?

Die Verpflegungsregelung hatte sich auch dieses Jahr wieder geändert. In den vergangenen Jahren hatte immer wieder eine Firma Gutscheine spendiert, zum Beispiel McDonald’s, Burger King, Backwerk, oder Hochwald. Das war dieses Jahr nicht der Fall. Stattdessen gab es dieses Jahr gesponserte Getränke aus dem nächsten Supermarkt. Aber in meiner Pause wollte ich schon gerne was essen, und man hatte erzählt, dass eine Konditorei am Domfreihof einen Stand habe, wo es umsonst Kaffee und Kuchen gebe. Da das erstens besser ist, als nichts, und darüber hinaus auch noch für umsonst, ging ich da gleich mal hin.
Es wurde zu einem Ereignis der Art “Zur rechten zeit am rechten Ort”. Als ich ankam, keinen Kuchen entdecken konnte, und auf den Infostand zuging, um zu fragen, wie es denn mit dem angeblichen Essen aussähe, kam auch eine Besucherin soeben mit einem mit Alufolie überdeckten Teller zum Infostand. Es stellte sich als ein Marmorkuchen heraus, scheinbar das letzte Stück des vor kurzem abgebauten “Verschenkstands”, und sie gab uns die Hälfte davon ab. Der Kuchen war noch warm, schmeckte gar nicht schlecht, war nur ein bisschen schwer zu schlucken, so ohne Flüssigkeit.

Mein Anteil war eher unbefriedigend in Anbetracht meines Frühstücksapfels um Sieben, also untersuchte ich die Angelegenheit und ging ins Café Walderdorff, aber dort wusste man nichts davon, von denen war die Aktion wohl nicht ausgegangen. Ich verabschiedete mich vom Domfreihof und ging zum ersten Fressladen, der mir ins Auge fiel – und das war der Kebapladen am Hauptmarkt.

Wenn Ihr in diese Stadt kommt, esst niemals, niemals nie Kebap am Hauptmarkt.
– Das Fleisch ist gepresstes Hack
– Es ist nicht wirklich gebraten, sondern nur zart angebräunt
– Die Portionen sind (geschätzt) ein Viertel kleiner als der regionale Schnitt
– Sie kosten 10 % mehr als der regionale Schnitt
– Die Bedienung ist schnellschnellschnell, bezahlen, da bitte, tschüß, der nächste bitte.
– Der Geschmack ist sehr mittelmäßig
– Der einzig positive Punkt ist das zur Abwechslung wirklich scharfe Chilipulver

Bereits ab Mittag begann unsere Belegschaft zu mutmaßen, ob denn nicht schon um drei Uhr Schluss sein würde, angesichts des sich nicht bessernden Wetters, aber es kam nicht dazu. Wir begannen halt um 17 Uhr mit Abbauen, anstatt, wie üblich, erst um halb Sechs. Die anderen vier bibberten wegen des nasskalten Wetters, während mir, wahrscheinlich, weil ich die ganze Zeit gestanden und mich mehr bewegt hatte, erst so gegen vier Ihr so langsam kühl wurde.
Wir packten alles, was von Wert war, in Müllsäcke, weil die Kartons durchgeweicht waren, entfernten die Sandsäcke, die das Zelt festhielten, und trugen das Konstrukt als ganzes unter die Arkaden der Sparkasse, wo wir es auseinandernahmen und in den dafür vorgesehenen Sack packten. Im warmen Luftzug der Tiefgarage warteten wir dann noch etwa 15 Minuten auf die Helfer von der Brotstraße.

Zurück im Haus des Handels breitete ich mit ein paar anderen die Zeltbestandteile auf dem Fußboden aus, damit sie besser trockneten. Ich hoffe, dass jemand daran denkt, das Material auch irgendwann umzudrehen, da ja beide Seiten nass geworden sind.

Ich frage mich, welcher Trottel sich diese Zelte ausgedacht hat. Die sind zwar aus PVC, die Nähte sind allerdings keineswegs dicht. Wir mussten also eine dafür eigentlich nicht vorgesehene Plane von der Qualität eines hausüblichen Müllsacks zwischen Gestänge und Dach anbringen, um nicht unterm Dach nass zu werden! Und weil das alles nicht so passte, wie es ideal wäre, bildeten sich darin Wassertaschen, die ständig vorsichtig nach außen weggestreift werden mussten. Die Folie ist dabei an mehr als einer Stelle gerissen, worauf wir immer wieder mit Klebeband aushelfen mussten.

Wie dem auch sei, um kurz vor Sechs war dann offiziell Feierabend. Ich hätte, wie im vergangenen Jahr, auch noch beim Wegschippen des Sands geholfen, aber nicht bei dem Wetter. Ich besah mir die Arbeiten im Vorbeigehen, aber im Gegensatz zu mir hatten die alle Regenkleidung an, und meine Klamotten waren wegen der organisatorisch notwendigen Ausflüge aus dem Unterstand heraus klamm und kalt, also fuhr ich lieber nach Hause.

Wegen meiner selbstlosen Überstunden im vergangenen Jahr, wo sich alle abgeseilt hatten, während der Spielsand noch weg musste, hat man mir dieses Jahr einen Bonus zugesprochen. Ich weiß noch nicht, wie viel es ist, und ich rechne mit maximal einem Zehner. Dann hätte sich das letztendlich doch noch gelohnt, denn letztes Jahr hatte man mir zwar anerkennend auf die Schulter geklopft, bildlich gesprochen, und eine Belohnung in Aussicht gestellt, aber bei der Überprüfung meines Konoauszugs war davon nichts zu spüren gewesen. Dann eben erst dieses Jahr, besser spät als nie.

So richtig verulkt kam man sich als Helfer dann am Tag darauf vor: Der Sonntag bot bestes Veranstaltungswetter mit strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen. Ich frage mich, wie viele Leute bei der City Initiative angerufen haben, um zu fragen, warum man die Veranstaltung am Samstag nicht einfach schon am frühen Morgen abgesagt, und stattdessen nicht auf den Sonntag verschoben habe.

Falls sich 2009 die Gelegenheit ergibt, werde ich mich wieder in mein gelbes Hemd werfen und es noch einmal mit dem Luftballonverteilen versuchen. Und auf besseres Wetter hoffen.