Code Alpha

Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

6. August 2007

Vollbesetzung

Filed under: My Life — 42317 @ 12:37

Am vergangenen Samstag feierte ich die “Bliesgau-Version” meines Geburtstags zuhause und war theoretisch nicht angetan davon, dass fünf (+1?) Leute nicht kamen. Aber es blieb bei der Theorie, denn A. hatte sich aus gesundheitlichen Gründen entschuldigt, der “B. Bestandteil” des Paares ML+B war von der Rückreise aus dem Urlaub noch zu mitgenommen, O. befand sich mitsamt Begleitung noch in demselben, die Schwester von K. war ja eh nur als Mitbringsel gedacht, und obwohl D. sich angekündigt und unentschuldigt gefehlt hatte, die Ratte 🙂 , konnte mir das alles praktisch nur Recht sein:
Mit elf Gästen plus meiner Person ist mein kleiner Raum im Keller nämlich voll, und das als letztes eingetroffene Paar HJK+A machte die Tischrunde richtig eng, auch im Hinblick darauf, dass ich Stühle aus dem Wohnzimmer nehmen musste, da die für den Keller gedachten nicht mehr ausreichten, ein nie dagewesener Vorgang.
Wenn ich sonst 20 Leute einlade, dann kommen im günstigsten Fall zehn davon und die Sache passt. Jetzt hat das Frauenaufkommen im “erlauchten Kreis” allerdings ebenfalls zugenommen, und der weibliche Ehrengast des Jahres war tatsächlich unerwartet noch gekommen.

Die “Open Air Option” war ebenfalls nur theoretisch gegeben, weil es mir praktisch an Sitzgelegenheiten (z.B. Bierzeltgarnitur) für den Garten mangelt, außerdem gibt es da hinten keine Beleuchtung, was nur das fahle Licht der Straßenlaterne zulässt, oder aber ein Feuer, das aber wegen Brennstoffbedarfs nicht gewährleistet werden konnte. Ich weiß nämlich nicht, ob die Holzmengen unter dem Balkon tatsächlich alles Abfall sind, oder ob da auch was brauchbares dabei ist, z.B. Bohnenstangen oder so.
Dann also nur Keller, was ich selbst ein bisschen bedauerte, und es gab nur kleinere Ausflüge hinters Haus aus Suchtgründen.

Es gibt ein paar wenige Fotos von dem Event, und wenn ich mehr Fotoligenz an den Tag gelegt hätte, wäre ich bestimmt auf die Idee gekommen, ein Gruppenfoto zu machen. Immerhin ist dank S. jeder der Anwesenden mehr oder weniger deutlich zumindest einmal abgebildet.
Mein erstes Porträt habe ich allerdings gleich wieder gelöscht, weil ich darauf wie ein 13jähriger ausgesehen habe.

Ich danke meinem Großvater für seine kulinarischen Bemühungen, die im zweiten Anlauf dann auch mit Erfolg gekrönt waren. Der erste Versuch war halbroh – verzeihlich angesichts der ungewohnten Füllmenge im Topf. Dennoch sagte er mir am folgenden Tag, er sei mit seinen Frikadellen ganz und gar nicht zufrieden gewesen – bei der Herstellung wurden nämlich die Zwiebeln vergessen, die eigentlich zerkleinert in das Hackfleisch einfließen sollten.

Ich fand es trotzdem einen der gelungensten Abende des bisherigen Jahres und wir haben nicht wenig gelacht. Was auch nicht zuletzt an der Aufarbeitung meiner/unserer peinlichen Konversation vom Januar 1993 lag. Damals hatte ich mit Mumps zuhause bleiben müssen und hatte mit Hilfe meiner gleichaltrigen Nachbarin immer Nachrichten mit den Kameraden in der Schule ausgetauscht… Zeiten ohne SMS halt. Und was wir da einen Scheiß geschrieben haben, das glaubt uns keiner… das heißt, man kann es eigentlich schon glauben, weil ich jedes einzelne Stück aufbewahrt habe.
Leider ist das Schriftbild trotz dunkler Lagerung stellenweise bereits etwas verblasst. S. hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die Seiten einzuscannen, um sie an alle Beteiligten im Anschluss als Dateien zu verschicken. Je nach Qualität werde ich dann wohl die Texte abschreiben und ggf. mit Kommentaren versehen. Es ist nicht wenig dabei, was man nur als Insider versteht, und an einiges können wir uns selbst nicht erinnern, wie z.B. geheimnisvolle Namenskürzel. Ein Vergleich mit einer Liste in Frage kommender Personen sollte da etwas Klärung verschaffen.

Und zuletzt wünschen wir A. natürlich gute Besserung und dass sein von Krankheit gezeichnetes Gesicht nicht auf Dauer so bleibt.
Und wie sagte F.: “Wie? Der kann net schwätze? Das wär doch e mol guud fa dich!?” 🙂
S.: “Nein, dann fehlt mir doch der infantile Gegenpol!” 🙂

Ein dunkler Trieb erfasste ihn…

Filed under: My Life — 42317 @ 11:51

Unterwegs auf der Autobahn von Saarbrücken nach Trier fuhr ich heute Morgen um etwa 0915 mit 110 km/h auf einen Audi zu, der nur ca. 90 fuhr. Ich wollte zum überholen schon ausscheren, da kamen von hinten zwei BMWs, die nach meiner Schätzung etwas mehr als 150 fuhren und ich blieb in meiner Spur, um sie vorbeizulassen. Dann scherte ich aus, um an dem Audi vorbeizukommen.
Doch angesichts der Konkurrenz entdeckte der Audi-Fahrer offenbar seinen Jagdtrieb oder eine Art von verquerem Stolz und drückte auf die Tube, um mit mehr als 130 Sachen den gerade beginnenden Hügel hoch zu rauschen. Meine Beschleunigung auf 130 jedenfalls reichte nicht aus, und ich hatte kein Interesse an einem Überholmanöver um jeden Preis.
Der Audi verfolgte also die BMWs und verschwand hinter der nächsten Kurve, während ich wieder auf meine ursprüngliche Geschwindigkeit zurückkehrte.
Als ich den Hügel dann überquert hatte und auf der anderen Seite herunterfuhr, begegnete mir nach wenigen Kilometern wieder der Audi – der wieder 90 fuhr. Von den BMWs natürlich keine Spur. Im Geiste ging ich davon aus, dass die beiden Bayern den Schwaben leichtfertig hinter sich gelassen und den Fahrer mit dem lockeren Testosteronschalter schnell entmutigt hatten. Ich amüsierte mich königlich und konnte mich gerade noch zurückhalten, dem gerade Überholten eine lange Nase zu drehen.