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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

27. Oktober 2007

Was sich so ansammelt – Musik von Megumi

Filed under: Musik — 42317 @ 19:45

Besser gefallen als das Vergessen von Geburtstagen hat mir in den vergangenen Tagen ein Musikfund. Wie es scheint, hat Hayashibara Megumi am 21. April diesen Jahres zwei CDs veröffentlicht.
Das wäre einmal PLAIN , was erst mal gar nicht so interessant wäre, da die erste der beiden CDs in der Packung zu einem nicht geringen Teil aus aufgewärmten, älteren Songs besteht, aber die zweite interessiert mich weit mehr. Dabei handelt es sich nämlich um einen Liveauftritt im Rahmen ihres seit Jahren laufenden Radioprogramms “Tokyo Boogey Night”, wo sie nicht nur singt, mit einer Liveband im Hintergrund übrigens, sondern eben auch als Moderatorin wirkt, und das finde ich als Stimmenfetischist gar nicht uninteressant. Das Cover verrät aber auch ganz klar, dass sie wieder eine Spur älter geworden ist, die Megumi. Wir alle bleiben vom Schicksal nicht verschont.
Zum anderen hat sie eine CD gemacht, deren Cover so richtig abschreckend nach “Hello Kitty” aussieht: Tanoshii Dôyô. Ich bin mir ganz sicher, dass “Dôyô” (was im offiziellen Titel in Hiragana geschrieben ist) in diesem Falle ?? = “Kinderlieder” bedeutet (d.h. “Tanoshii Dôyô” = “Lustige Kinderlieder”), und nicht ?? = “Unruhe”, “Aufruhr” oder “Schock”… 🙂

Es handelt sich wirklich um eine sehr schöne Sammlung internationaler Kinderlieder, die meisten nur etwa eine Minute lang, und natürlich sind alle japanisiert. “Fuchs, Du hast die Gans gestohlen” ist auch dabei. Soweit ich den Text beurteilen kann, geht es aber nur darum, wie sich ein kleiner Fuchs (“Kogitsune”) im Wandel der Jahreszeiten durch die Berge bewegt. Der räuberische und tödliche Aspekt der deutschen Version wird dabei unterschlagen, von wegen “Verbrechen und Strafe”, dargestellt durch das “Stehlen” (Fressen) einer Gans und der angedrohten Sühne mittels des “Schießgewehrs” des Jägers.
Aber es sind auch ganz klassische japanische Kinderlieder dabei, wie Fingerzählreime und, äh, nu ja, ob “Sanpo” ein klassisches Kinderlied oder eine Erfindung von Studio Ghibli für “Tonari no Totoro” (“Mein Nachbar Totoro”), die schlichtweg Kult geworden ist, weiß ich noch nicht. Man findet aber auch “Akatonbo” und “Sakura”, und Lieder zu allen Jahreszeiten, für Neujahr, Hina-matsuri, Koinobori, Mamemaki, Tanabata… dann aber auch wieder “Jingle Bells” und “Aka-hana no Tonakai” (“Rudolph the red-nosed Reindeer”).

Beides sehr schöne CDs mit insgesamt fünf Scheiben… gibt’s bei Amazon Japan für 6000 Yen im Doppelpack, und das sind derzeit nur etwa 35 E. Ich glaube, so billig habe ich japanische CDs schon lange nicht mehr erlebt. Die sind zum Kaufen vorgemerkt (sollte irgendwann mal genug Restgeld in der Portokasse sein.)

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