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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

16. September 2007

Zum Zehnjährigen…

Filed under: My Life — 42317 @ 20:25

Am vergangenen Samstag war ich zu Gast auf dem Klassentreffen zum Anlass unseres zehnjährigen Abiturbestehens. “Klassentreffen” trifft die Sache ganz gut, denn mehr als 20 Leute waren leider nicht da. Manche waren ernsthaft beschäftigt, andere in Urlaub, und wieder andere sind trotz Einladung auch aus allernächster Nähe nicht erschienen. Sehr schade eigentlich, da ich ein paar Leute, die eben nicht erschienen sind, doch gerne wieder einmal gesehen und gesprochen hätte.

Aber dennoch bin ich sehr glücklich (das ist das richtige Wort) darüber, dabei gewesen zu sein. Denn erstens bin ich selbst ein anderer Mensch als vor 10 Jahren noch, und zweitens sind auch die Klassenkameraden von einst andere Menschen geworden (zumindest die meisten und die, auf die’s mir ankam). Ich würde die Atmosphäre in dem Sportheim als ausgelassen und herzlich bezeichnen, und ich wünsche mir, ich hätte mich mit allen Leuten vor 15 Jahren so gut verstanden wie an diesem Samstag Abend.

Da fanden sich Verheiratete und Geschiedene, Eltern und Singles, Leute mit Job, Leute mit Ausbildung und Leute mit Studium, Ausgewanderte und daheim verwurzelte. Interessanterweise habe ich keine Arbeitslosen getroffen.

Ein paar Beispiele:
Katja und Kerstin habe ich nicht auf Anhieb wiedererkannt, die mussten mir sagen, wer sie sind, und das, obwohl ich mit Katja bereits die Grundschule besucht habe. Dabei muss ich im Nachhinein feststellen, dass Katja ihrer Mutter recht ähnlich geworden ist, sofern es das Gesicht betrifft.
Isabelle ist verheiratet, hat aber scheinbar noch keinen Nachwuchs (ich habe auch nicht direkt danach gefragt) und hat sich in Sachen Persönlichkeit kaum verändert (nur ihre Vorliebe für Tequila war mir doch neu).
Bernd entwirft Vorlagen für Kurse in der Erwachsenenbildung und hat einen Vertrag in der Schweiz, ebenso wie Judith, wie es scheint, aber die macht was ganz anderes.
Georg und Stefan sind beide passionierte Bankmenschen geworden, was zu denen auch voll und ganz passt.
Andrea lässt sich gerade zur Gymnasiallehrerin ausbilden und Trixi ist Grundschullehrerin geworden.
Melanie V. und Christian P. haben wohl geheiratet und bereits was für’s Bevölkerungswachstum getan.
Nicolai hat tatsächlich Religionswissenschaften studiert und arbeitet in Erfurt an seiner Doktorarbeit. Der bleibt wohl in der akademischen Laufbahn.
Dennis ist auf Grund seiner intuitiven Fähigkeiten nach dem Abbruch seines Studiums bei einer Werbefirma in Hamburg untergekommen und hat sich angesichts sich ausweitender kahler Stellen komplett von seinen Haaren getrennt.
Sehr überrascht hat mich zuletzt Sarah, die ich als einen eher oberflächlichen Menschen mit flatterhaften und auch trotzigen Zügen in Erinnerung hatte. Abgesehen davon, dass es wirklich angenehm war, mit ihr zu sprechen, und davon, dass sie im Rahmen ihrer Berufsfortbildung (Marketing bei Isuzu) ebenfalls in Japan gewesen ist, war ich von ihrer ausgeglichenen und sogar warmherzigen Art sehr überrascht.

Als nächstes geht es jetzt darum, eine Fotobörse zu veranstalten, also werde ich die ursprüngliche Adressliste von Thomas dazu verwenden, alle Fotos, die gemacht wurden, an einem zentralen Platz zu sammeln. Wahrscheinlich wird das meine Festplatte sein, denn ich habe mich ja bereits als “Bewahrer” herausgestellt – ich hatte aus einer Laune heraus die Gruppenfotos der sechsten und neunten Klasse mitgebracht, außerdem das Foto “Elite des Deutsch-LK” von 1997, und den “Aufruf gegen Mitläufer und Kollaborateure” (o.ä.) aus der Feder eines besten Freundes, von 1994 oder 95 glaube ich. Solcherlei Memorabilia verfehlten ihre Wirkung jedenfalls nicht.

Entgegen meinem Glauben bis vor der Feier sehe ich fortdauernden Kontakten mit anderen “Ehemaligen” positiv entgegen.

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