Samstag, 07.08.2004 – Am Teichtütenpark
Von Nachwirkungen meiner lautstarken Abendbeschäftigung von gestern bin ich verschont geblieben, aber dafür sind wir wieder recht früh wach: Die Neputa-Teilnehmer aus Nakano sind nach einer durchzechten Nacht mit ihrem Wagen heimgekehrt und drehen, aus Leibeskräften trommelnd, noch eine Extratour durch den Stadtteil – morgens um Sieben. Damit ist das diesjährige Neputa offiziell beendet. Und kurz danach wird es ganz einfach wieder zu warm im Schlafraum, um noch liegen bleiben zu können, nachdem sich der Hund heute Morgen ausnahmsweise mal zurückhält. Also stehen wir auf und sehen im Prinzip den ganzen Tag Videos an.
„Ikebukuro West Gate Park“ steht auf dem Plan. Es handelt sich dabei um eine Gegend in Tokyo und die Live-Action Serie dreht sich um Jugendbanden, Verbrechen und Verwicklungen mit Polizei und Yakuza. Ganz interessant, aber für mich nicht gut genug, um sie mit nach Hause nehmen zu wollen. Es handelt sich wohl vom Konzept her um eine Komödie, es gibt immer wieder mal kleine Slapstickeinlagen, aber die ernsten Elemente sind mir zu ernst. Ich mochte diese Mischung von Humor und blutigem Ernst noch nie. Das habe ich bei den Animeserien „BurnUp W“ und „Gunsmith Cats“ bereits bemängelt. In frühen Episoden von „Ikebukuro West Gate Park“ werden junge Frauen und Mädchen von einem Serienmörder stranguliert oder aufgeschlitzt, andere werden vergewaltigt, ermordet und dann in einem Wald entsorgt, während auch Szenen gezeigt werden, die Slapstick und eine chaotische Art von Humor darstellen. Nein, nein, das eine oder andere allein ist mir Recht, aber diese Vermischung muss nicht sein.
Ich sehe mir das daher auch nicht den ganzen Tag an. Am frühen Abend ziehe ich mich zurück und lese endlich mal „Dengeki Pikachu“ zu Ende. Die komplette erste Staffel der TV-Serie findet sich tatsächlich in angenehm kompakter Form in diesen drei Bänden. Das letzte Kapitel zeigt noch Satoshis Aufbruch zur „Orange Liga“, mit dem Vermerk „Fortsetzung folgt in Band 4“ – aber der ist ja nie erschienen, wie es scheint. Stattdessen haben sich Manga durchgesetzt, die den Anime als Vorlage haben, was ich persönlich bedauere. Andererseits hat man den Originalmanga auf diese Art und Weise daran gehindert, zu einem Endlosprodukt wie die Serie zu werden. Und wenn’s am besten ist, soll man ja aufhören.[1]
[1] „Dengeki Pikachu“ ist nicht der Originalmanga, es handelt sich um ein Fanprodukt ohne lizenzrechtlichen Zusammenhang mit dem Pokemon Franchise. Der Ursprung von Pokemon ist das Spiel für den GameBoy Color.
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