Sonntag, 18.07.2004 – Lauf, Forrest, lauf…
Heute ist wieder so ein Tag, nach dessen Ende ich da sitze und mich frage: „Was habe ich eigentlich den ganzen Tag gemacht?“ Im Normalfall habe ich dann recht wenig geleistet.
Wir stehen wegen der Party gestern relativ spät auf und ich verspüre keinerlei Motivation, heute in die Bibliothek zu gehen. Das vor allem, weil mich die drohende Wartezeit abschreckt, aber es ist auch dermaßen heiß, dass ich mich eigentlich überhaupt nicht bewegen will. Das ist auch der Grund, warum ich mich auch den ganzen Tag nicht anziehe und nur in der nötigsten „Verhüllung“ herumlaufe, sofern ich von meinem Stuhl überhaupt aufstehe.
Ich sitze also am Schreibtisch und schreibe dies und das, vor allem Tagebucheinträge, von denen ich in letzter Zeit immer zwei oder drei nachzuholen habe. Wenn ich schon mal hier sitze, kann ich mir ja mal die Go Sendung ansehen, die ich für Volker regelmäßig aufnehme. Aber ich schalte nach knapp einer halben Stunde wieder ab, weil mich das Zusehen zu Tode langweilt. Spiele dieser Art sind nur dann spannend, wenn man sie selbst spielt. Mir kommt der Gedanke, dass sogar Golf Spaß machen könnte, wenn man es nicht nur aus der Zuschauerperspektive kennt.
Um 19:30 kommt eine Episode aus der „Agatha Christie“ Reihe – die Anime Version! Und ich bin nur deshalb in der Lage, das heute zu sehen, weil „The! Tetsuwan! DASH!“, was Melanie immer aufnimmt, heute ausfällt. Ich finde die Serie wirklich gelungen, wenn auch das obligatorisch eingefügte Maskottchen, die Ente der jungen Protagonistin, völlig fehl am Platze scheint. Die junge Dame ist die Enkelin von Miss Marple und sie hängt die halbe Zeit mit Hercule Poirot in London rum, um bei ihm das kriminalistische Handwerk zu lernen.
Hercule Poirot wird übrigens gesprochen von Satomi Kôtarô – dem Hauptdarsteller von „Mito Kômon“. Besagte Enkelin von Miss Marple hat die Stimme von Orikasa Fumiko, also bin ich mehr als zufrieden. Aber ich werde keine Gelegenheit haben, die Serie zu sehen (sofern man sie nicht irgendwo runterladen kann), weil ich wegen solch trivialer Angelegenheiten nicht auf Konfrontationskurs mit meiner Freundin gehen werde. Wir haben schon genug Reibungspunkte.
Um 21:00 läuft die japanische Version von „Auf der Flucht“, mit Anleihen aus „24 Stunden“, und das ganze natürlich als Serie. Die Geschichte hält sich eng am Original, sogar die Tunnelszene als Aufhänger für die Flucht des unschuldig Beschuldigten ist die gleiche wie in dem Film mit Harrison Ford. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass es auch aus Amerika vor vielen Jahren eine berühmte TV-Serie um die Flucht des Dr. Kimble gegeben hat, und dass der Film mit Harrison Ford nur eine aufgemotzte Zusammenfassung ist, aber ich kann nicht sagen, was in der alten Serie gelaufen ist, da ich die nie gesehen habe.
Der japanische „Tôbôsha“ („Flüchtling“) bekommt von mir jedenfalls die Note „6“ für Kreativität – weil nicht vorhanden. Von „24 Stunden“ wurden die „Splitscreens“ übernommen, also die Einblendung zweier zeitgleicher Szenen auf demselben Bildschirm, hauptsächlich bei der Darstellung von Reisen. Der Soundtrack wiederum könnte glatt von Hans Zimmer gemacht worden sein. Es sind seine typischen Stilelemente, die da aus dem Lautsprecher tönen – und seit einiger Zeit kann ich Hans Zimmer nichts mehr abgewinnen. Ich glaube nicht, dass ich mir diese Serie hier ansehen muss.
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