Sonntag, 06.06.2004 – D-Day, aber nur in einer einzigen Zeitung
Die „Japan Times“ bringt heute einen Bericht über die Landung in der Normandie, aber an der übrigen Medienlandschaft Japans scheint dieses bedeutende Datum, es ist der 60. Jahrestag, spurlos vorüberzugehen. Kein Wort davon in den Nachrichten. Andererseits wurde auch die Landung der Amerikaner auf Okinawa vom 01.04. in den TV-Nachrichten überhaupt nicht erwähnt. Ich möchte dagegen wetten, dass Anfang August die Zeitungen voll sind von Aufnahmen aus Hiroshima und Nagasaki.
Die deutschen, britischen und amerikanischen Medien, die ich im Internet verfolge, sind natürlich Feuer und Flamme, und in den übrigen Teilnehmerstaaten wird es nicht anders aussehen. Von daher gibt es eine Menge Berichte und Artikel, die mich interessieren.
Zunächst einmal wurde in England eine Umfrage unter Schülern in Auftrag gegeben, die herausfinden sollte, ob die Elf- bis Vierzehnjährigen mit dem Begriff „D-Day“ überhaupt noch etwas anfangen können. Und da kamen abenteuerliche Sachen raus. Nur etwa 30 % der Schüler kannten den Begriff überhaupt. Andere wussten „etwas“ aber nicht genug. Harmlos ist noch, dass da „Amerikaner gekommen (sind), um die Engländer zu retten“. Der Rest der geäußerten Meinungen lässt sich übertrieben zusammenfassen: „Eine Landung im von Nazis besetzten Neuseeland anno 1066 unter Führung von Denzel Washington“. Ich kann jedem dieser Einzelteile einen gedanklichen Hintergrund zuordnen, sogar Denzel Washington (weil George Washington ein bekannter Amerikaner ist, der Engländern bekannt sein sollte), aber wie kommen die auf Neuseeland?
Die Zahl der Schüler, die Winston Churchill als den damals amtierenden Premierminister identifizieren konnten, ist ebenso gering. Die Faszination des Bösen ist allerdings spürbar: 79 % der Gefragten identifizierten Adolf Hitler richtig als den Chefoberboss des Feindes.
Außerdem wurde dieser Tage auch, zwei Jahre vor der Invasion, SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich aus der Welt geschafft. Er hatte sich 1941, als neu ernannter „Reichsprotektor von Böhmen und Mähren“, selbstherrlich die tschechische Wenzelskrone auf den Kopf gesetzt, von der es heißt, dass derjenige, der dies unerlaubt wage, binnen Jahresfrist sterben werde. Ja, und nachdem die Maschinenpistole des britischen Kommandosoldaten nicht funktionierte und ihn auch der Sprengsatz nicht (direkt) umbrachte, war es ein Rosshaar aus dem Sitz seines Wagens, das ihm (durch die Explosion) in die Milz eingedrungen war und eine Blutvergiftung auslöste. Hätte er seinem Fahrer befohlen, Gas zu geben, anstatt den Angreifer zu bekämpfen, dann hätte man sich seiner wohl erst durch die Nürnberger Prozesse annehmen können.
Ich fahre ins Ito Yôkadô. Die zweite „Anime Trance“ CD hat mir so gut gefallen, dass ich mir die erste auch noch bestellen möchte. Und weil mir immer noch nach Pizza ist, fahre ich am Abend mit Melanie noch einmal ins SkattLand. Die Thunfischpizza ist gar nicht schlecht da, sogar Tabasco macht sich gut darauf (obwohl ich das nur verwende, weil nichts Anderes zum Schärfen da ist). Die so genannte „Age-Pizza“ finde ich nicht so berauschend, wenn auch essbar. Es handelt sich dabei um Pizzateig mit Pizzafüllung, der in der Friteuse gebacken worden ist.
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