Montag, 03.05.2004 – Golden Week
Die „Goldene Woche“ ist über uns hereingebrochen, eine Aneinanderreihung von Feiertagen: „Genpô Kinenbi“ (was sich für mich wie „Zahltag“ anhört), „Kokumin no Kyûbi“ („Volksfeiertag“) und schließlich „Kodomo no Hi“ („Kindertag“). Trotz des Feiertages fahre ich zur Uni – versuchen kann man es ja mal. Aber die Bibliothek ist geschlossen. Ohne anzuhalten fahre ich dann zurück nach Hause und vertiefe mich wieder in meinen Latour. Wir essen dann am späten Nachmittag den gestern bereits erwähnten Kartoffelsalat und beginnen mit dem TV-Programm.
Als erstes haben wir hier „Memento“. Es geht dabei um einen Mann, der nur noch über ein Kurzzeitgedächtnis verfügt, seit er (und seine Frau) scheinbar Opfer eines Überfalls geworden waren, bei dem er offenbar eine Gehirnverletzung davongetragen hat. Alles, was sich bis zu diesem Zeitpunkt abgespielt hat, weiß er noch, aber danach hat sein Gedächtnis nur eine Spanne von jeweils wenigen Minuten. Seine Frau ist offenbar tot und er bastelt sich anhand von Notizen den Weg zum Täter. Er hat eine Aktenmappe voll Material und außerdem Tätowierungen am ganzen Körper, die die wichtigsten Fakten darlegen. Da der Weg zum Täter in die Vergangenheit führt, läuft auch der Film gewissermaßen rückwärts. Er besteht aus einer Reihe von Erinnerungssequenzen, die in umgekehrter Reihenfolge abgespielt werden. Und um die Sache so richtig verwirrend zu machen, laufen andere Szenen des Films in der „richtigen“ Reihenfolge ab. Man bemerkt irgendwann, dass die beiden Zeitlinien aufeinander zu laufen und sich an einer bestimmten Stelle, natürlich für den Klimax, vereinigen. Damit man aber nicht völlig verrückt dabei wird, laufen die „Rückwarts-Sequenzen“ in Farbe und die „Vorwärts-Sequenzen“ in Schwarzweiß ab. Guter Film. Lohnt sich zu kaufen.
Dann sehen wir uns die Aufnahmen vom Wochenende an. „Zorori“, „Pretty Cure“, „Shin-chan“, „Bôbobo“ und natürlich „SailorMoon“. Und da kommt sie, die Konkurrenz für Minako! Eine hinterlistige und falsche Schlange, die darauf bedacht ist, Usagi in Misskredit zu bringen, weil diese ihr nicht wie die anderen Schüler der Klasse zu Füßen liegt (meint man jedenfalls). Es wäre auch das erste Mal, dass Usagi sich von Äußerlichkeiten dazu verleiten ließe, bestimmte Menschen anders zu behandeln als alle anderen. Und die Kontrahentin sieht auch so richtig passend für diese Rolle aus! Ich muss meinen Blick vom Bildschirm abwenden, so entsetzlich sieht diese Person aus. Haha, Scherz am Rande. „LSD nach eigenem Ermessen“ sagten wir bei der Bundeswehr damals. Obwohl das eigentlich nicht stimmt… der Charakter macht einen hinterhältigen und verschlagenen Eindruck, weniger wie „auf Droge“. Gutes Mienenspiel, würde ich sagen. Das einzig bedeutende Element am Rest der Episode ist das „Monster der Woche“. Das Ding ließ sich auch durch die geballte Macht der Sammelattacke der Senshi (mit Ausnahme der eigenbrötlerischen Minako/SailorVenus, die mal wieder nicht erschienen ist) nicht vernichten und konnte sich ins Negaversum zurückziehen.
Es wurde auch nicht preisgegeben, was Nephlyte in seinem neuen Dasein als Renegat so treibt. Aber Zoisyte hat ja offenbar keine gesellschaftlichen Probleme deshalb, von daher sollte man sich um den Rotschopf keine Gedanken machen.
Uh, es gibt doch noch ein Highlight in der Episode! Szenenwechsel nach London – Mamoru erhebt sich aus den Federn und präsentiert seinen nackten Oberkörper, während er mit Hilfe des Spiegels mit Zoisyte redet. Meine Güte, ein Spargeltarzan! Wenn ich kräftig huste, bricht es ihm vermutlich ein paar Rippen. Zoisyte nennt ihn weiterhin „Master“ und belegt ihn dabei mit einem derart leidenschaftlichen Blick, dass alle Flamencotänzer neidisch werden und man meinen könnte, er wolle ihn im nächsten Moment anfallen. Wir haben dabei nicht wenig gelacht.
Schließlich lese ich noch bis 01:00. Ich sagte ja, dass der Inhalt des Buches mich fesselt. Aber mein Tagebucheintrag muss noch sein – Schluss ist dann um 01:40.
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