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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

21. Februar 2007

Holterdipolter

Filed under: Arbeitswelt — 42317 @ 12:50

So fühlt sich mein Leben derzeit ein bisschen an.
Letzte Woche war’s aber noch ein bisschen schlimmer…

Beim Klavierladen habe ich noch 1000 Euro abzufeiern, und das ist ganz beruhigend so. Die Auftragslage dort ist aber derzeit lau und dank meiner existierenden Kontakte weiß ich, dass sich daran wenig bis gar nichts ändern wird.
Gleichzeitig steigen mir Krankenkassen, das Finanzamt und die Bundesknappschaft auf die Füße (letztere ist für Minijobs zuständig): Ich verdiene regelmäßig nahe an 400 E (in den vergangenen 8 Monaten leider auch hin und wieder drüber), weswegen man nicht glauben könne, dass ich noch Student sei, zumindest scheint es unglaublich, dass ich nur bis 20 Stunden pro Woche arbeite.
Doch, doch, das geht: Denn meine knapp 400 E setzen sich zusammen aus wöchentlich etwa 10 Stunden Teppichpflege und 5 Stunden Klaviertransport. Die Tatsache, dass es Minijobs gibt, die mit mehr als 5,20 pro Stunde vergütet werden (was 2 E unter Tarif ist), erscheint den Zuständigen möglicherweise voll und ganz irrational.
Wie dem auch sei: Ich muss fleißig Immatrikulationsbescheinigungen drucken und per Post versenden. Dennoch werde ich wahrscheinlich wegen meiner finanziellen Verfehlungen über kurz oder lang von einem Abnehmer zur Ader gelassen.

Keine netten Aussichten. 400 E reichen nämlich zum Leben gar nicht.
Jeden Monat verschwindet ein spürbarer Obulus von meinen finanziellen Reserven.

Aber es könnte auch schlimmer sein.
Die Chefin im Teppichladen sagt, sie habe genügend Arbeit für mich, um die Monatsarbeitszeit auf einen Endbetrag von 400 E zu bringen. Außerdem hat man mich darauf hingewiesen, dass man als Student Wohngeld beantragen könne, angeblich 150 E. Da ich derzeit annehme, dass das Arbeitsamt dafür zuständig ist (ein Mitarbeiter des Sozialamtes sagte mir, dass fast alle Aufgaben im Rahmen des Hartz-IV Gesetzes dorthin übertragen worden seien), bin ich ganz froh, dass ich im hiesigen Amt (“Agentur” nennt sich der Laden ja seit geraumer Zeit) jemanden kenne, der Fragen beantworten kann, ohne gleich alles an die offizielle Glocke zu hängen.

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