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Aus dem noch unerforschten Inneren meines Schädels

27. Januar 2024

Dienstag, 27.01.2004 – Arbeitsentlastung

Filed under: Japan,Manga/Anime,My Life,Uni — 42317 @ 7:00

Wegen der Schneemassen, die heute Morgen vom Himmel fallen, wird der Gang zur Uni wieder zur Rutschpartie, aber im Gegensatz zu Melanie schaffe ich es, ohne Bodenkontakt anzukommen.

Der Unterricht läuft wie immer vor sich hin und in unserem Buddhismus-Seminar erfahren wir, dass es eine Abschlussklausur und eine Hausarbeit geben wird. Aber Prof. Philips sagt, dass ihm zwei bis drei gründlich durchdachte Seiten völlig genügen würden. Das ist doch was… denn wenn ich meine Kommentare zusammenfasse, die ich in den letzten Wochen über das Thema niedergeschrieben habe, kann ich damit schon ein kleines Buch füllen, und den Rest kann ich dann noch mit der Beschreibung der grundlegenden Begriffe auffüllen. Ich glaube, ich lasse die Lebensdaten von Siddharta Gautama und meine Kommentare zu seinem Leben einfach weg, dann passt das schon. Meine einzige Sorge ist wieder der Schluss der Arbeit. Ich muss ja zu einer Art Schlussfolgerung kommen, oder überhaupt eine Art Schlusskommentar verfassen. Aber da fällt mir wohl schon noch was ein.

Wegen technischer Grundsatzfragen besuche ich Philips nach dem Unterricht in seinem Büro und schaffe es tatsächlich, zwei Stunden zu bleiben. Allerdings muss ich zugeben, dass ich das „Betriebsverhältnis“ etwas geölt habe. Philips redet gerne über Afrika, er kommt eher früher als später auf dieses Thema und ich muss nur eine oder zwei Fragen stellen, um Geschichten aus Nigeria zu hören und seine Homepage vorgeführt zu bekommen, auf der man unter anderem eine Bildergalerie vorfindet. Auf diesen Bildern sieht man einen wesentlich jüngeren Prof. Philips, mit Farbe im Haar und ohne Bürobauch, auf seiner Expedition in Westafrika. Ich muss allerdings kein Interesse an der Geschichte und den Kulturen Afrikas heucheln, falls das jemand meint. Ich interessiere mich tatsächlich, wenn auch relativ oberflächlich, für diese Dinge.

Außerdem war er in der Lage, mir ein afrikanisches Restaurant zu empfehlen, für das ich noch nicht einmal nach Tokyo fahren muss. Das Restaurant befindet sich in Akita, und man serviert dort – ich höre die Witze bis nach Japan – äthiopische Küche. Jetzt kann ich äthiopische Küche natürlich überhaupt nicht von nigerianischer unterscheiden (von der ich nur weiß, dass sie sehr fleischhaltig sein soll, wie mein nigerianischer Bekannter Bede sagt), aber ich möchte es mir nicht entgehen lassen, afrikanisch zu essen. Mal sehen, wann ich nach Akita komme.

Danach gehe ich in die Bibliothek, sehe nach meiner Post und schreibe an meiner Hausarbeit. Das Animetric Forum versorge ich mit einer Sammlung von japanischen Zähleinheitsbegriffen, und bei E-Bay werden zwei weitere Artikel eingestellt.

Ich komme relativ spät nach Hause und natürlich habe ich beim Einkaufen wieder die Mandarinen vergessen. Trotz des daher „akuten Vitaminmangels“ genieße ich das Essen, das Melanie gekocht hat. Fleischröllchen mit… Füllung. Fast eine Art Roulade. Leider erweisen sich die Pilze in der Füllung als ein wenig zäh… man kann sie natürlich essen, allerdings ich glaube nicht, dass es geplant ist, dass man die Dinger beim ersten Bissen komplett mit rauszieht. Aber der Gesamtgeschmack ist sehr gut. Das möchte ich noch einmal essen. Ich habe allerdings keine Ahnung, was man mit diesen Pilzen machen muss, damit man sie auf Anhieb abbeißen kann.

Wir können uns endlich… nein: Ich kann mir endlich die Bôbobo Episode von der letzten Woche ansehen (Melanie bekommt davon eher innere Blutungen), und die Serie erweist sich weiterhin als unterhaltsamer Nonsens – schon beinahe Nihilismus. In der Serie wird dauernd gekämpft (nach einem Muster, wie man es in DragonBall schon gesehen haben mag: der Held zieht von einem Gegner zum nächsten), aber die Figuren machen so viel Unsinn nebenher, dass überhaupt keine Spannung darüber aufkommt, wie denn der Kampf ausgehen könnte. Man vergisst ihn beinahe vollkommen. Aber Bôbobo hat für mich andere Qualitäten, es ist gerade das Chaos in der Handlung (Handlung?), das den Reiz für mich ausmacht.
Hey, und morgen erscheint der offizielle Soundtrack! Das heißt, das Titel- und das Endlied, natürlich auf getrennten Singles für jeweils 1000 Yen. Dann muss ich ja bei nächster Gelegenheit gleich mal einkaufen gehen.

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